Nominiert zum «Werber des Jahres» 2021: David Schärer, Rod Kommunikation

Der Mitgründer von Rod Kommunikation David Schärer war in den vergangenen Jahren bereits nominiert und darf nun erneut auf einen «Egon» hoffen. m&k hat dem Nominierten auf den Zahn gefühlt.

Nominiert zum «Werber des Jahres» 2021: David Schärer, Rod Kommunikation
David Schärer, Mitgründer der Agentur Rod Kommunikation. (Foto: Chris Reist)

Die Bezeichung «Spin Doctor» passe gut zu ihm, sagt David Schärer, Werber und Mitgründer der Agentur Rod Kommunikation. Leidenschaftlich gerne entwickelt er Kampagnen, die ihm am Herzen liegen und Medienaufmerksamkeit erreichen.

 

Anna Kohler, m&k: «Werber». Ist dieser Titel noch zeitgemäss?

David Schärer: Ich fühle mich mit dem Begriff recht wohl. Kommunikator:in des Jahres wäre noch eine Alternative. Aber werben ist ja eigentlich unser Kerngeschäft. Werben um Aufmerksamkeit.

 

Sie sind mit Rod zu dritt gestartet, jetzt hat sich die Agentur dem Agenturnetzwerk Farner angeschlossen. Müssen Sie den Boutique-Ansatz verteidigen?

Wir bleiben Boutique, Farner gibt uns aber viel mehr Möglichkeiten im Angebot. Zur Boutique macht Rod, weil wir eine starke Kultur haben, mit den richtigen Leuten zusammenarbeiten. Ich finde immer noch, dass es relativ viel Lebenszeit ist, die man mit seinen Kollegen und Kolleginnen verbringt, und da muss es stimmen.

 

Sind Sie Dienstleister oder Verführer?

Eher Verführer. Trotz der Zeit, in der wir mit Funnels, Customer Journeys, Algorithmen und Performance-Konzepten arbeiten. Wir dürfen den Aspekt der Magie nicht verpassen. Und das hat für mich etwas mit Verführung zu tun, weil sie am Ende die Menschen bewegen kann.

 

Wo sehen Sie die Gründe, dass Sie zum «Werber des Jahres» nominiert sind?

Es ist wohl die unternehmerische Leistung. Mittlerweile sind es vierzehn Jahre, die Rod gemeinsam unterwegs ist. Und ich glaube, in der Zeit ist es uns auch gelungen, uns immer wieder neu zu erfinden und Kampagnen zu machen, die etwas bewegen. Wenn das gelingt, freuen wir uns besonders. Das heisst nämlich, dass wir mit der Kommunikation etwas verändern konnten.

 

Was inspiriert Sie?

Ich versuche, mich mit Sachen auseinanderzusetzen, die auch ausserhalb der Branche stattfinden. Ich bin sehr interessiert an Philosophie und an Literatur. Politik ist eine Leidenschaft von mir. Ich versuche, viel zu lesen und daraus Input zu nehmen und eigene Gedanken daraus zu entwickeln, die dann in meine Arbeit einfliessen.

 

Was langweilt Sie?

Bezogen auf den Job, langweilt mich, wenn Leute sagen: «Das haben wir immer schon so gemacht.»

 

Zusammen mit dem BAG hat Rod die Corona-Kommunikation gestaltet – wie kreativ konnten Sie da sein?

Mit dem Begriff kreativ als Massgabe für Qualität tue ich mich hier schwer, weil er unscharf ist. Wir machen keine Kunst. Was wir tun, ist zweckgerichtet, sollte also die Antwort auf ein Kommunikationsproblem sein. Ich vergleiche die Corona-Kampagne mit einem Flug auf Sicht. Immer zu antizipieren, was ist wichtig in den nächsten zwei Wochen. Die Corona-Kampagne ist für mich ein Beispiel dafür, dass man mit dem, was wir machen, sehr viel erreichen kann.

 

Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?

Ich würde sagen, grosszügig. Das ist ein Wert, der mir wichtig ist. Ich möchte Menschen das Vertrauen entgegenbringen, dass sie ihren Raum für eigene Ideen nehmen können.

 

Welche Akzente würden Sie als «Werber des Jahres» setzen?

Der Begriff Werbung hat manchmal etwas Anrüchiges, ich finde das ungerechtfertigt. Denn es ist so eine tolle Branche, die auch eine Riesenchance für junge Menschen ist. Und ich würde den Titel nutzen, um das ins Schaufenster zu stellen.

 

Anna Kohler, Chefredaktorin von m&k und Werbewoche.ch, hat den drei Nominierten im Videopodcast «Off The Record» auf den Zahn gefühlt. Nachfolgend finden Sie das Interview mit allen Nominierten in voller Länge – als Video- oder Audio-Podcast.


Kampagnen Rod Kommunikation

Die neue Annabelle – Für alles, was Frauen sind

2019 hat Medienart Annabelle von Tamedia übernnommen, Anfang 2021 erfolgte ein Relaunch. Die Launchkampagne von Rod Kommunikation hat das neue Selbstverständnis von Annabelle kommuniziert. (Zum Artikel auf Werbewoche.ch)

Tally Weijl – #fuckexpectations

Mit «Totally me. #fuckexpectations» hat der Mode-Brand Tally Wejl zusammen mit Rod Kommunikation eine rebellische Kampagne gestartet, die zeigt, was sie von gesellschaftlichen Erwartungen hält. (Zum Artikel auf Werbewoche.ch)

Ikea Schweiz: Eine Bauanleitung für den Gang zur Wahlurne

In der 2020 durchgeführten Abstimmung zum Vaterschaftsurlaub hat Ikea Schweiz eine Ja-Kampagne gestartet. Rod Kommunikation hat dafür eine Ikea-typische Bauanleitung kreiert. (Zum Artikel auf Werbewoche.ch)

Bundesamt für Gesundheit: Coronavirus-Kampagne «So schützen wir uns»

Für das BAG hat Rod Kommunikation die grösste Informationskampagne der Schweizer Geschichte gestartet. Im Jahr 2020 und 2021 wurden verschiedene Sensibilisierungs-, Solidaritäts- und Impfkampagnen durchgeführt.


Infos zu allen Nominierten, zur Wahl «Werber:in des Jahres» sowie ein Videointerview in voller Länge finden Sie hier. Die Onlinewahl startet am Dienstag, 19. Oktober 2021 via Newsletter. Wahlberechtigt sind alle Abonnent:innen des Newsletters von Werbewoche und m&k. Hier kostenlos registieren. Wer am Ende die «Egon»-Trophäe gewinnt, wird zu je 50 Prozent von der Newsletter-Leserschaft und der «Werber des Jahres»-Jury bestimmt.

Weitere Artikel zum Thema