"L'algoritmizzazione dà l'impressione che tutto sia calcolabile".

Tom Seinige, Creative Director und Partner 
von TBD, stellt sich unseren «13 Fragen».

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1. Cosa l'ha spinta a entrare nel settore della pubblicità?

Viel wichtiger als die Inspiration war der Moment, als Martin Suter – damals noch Werber – zum Telefon griff, bei GGK Basel anrief und mir ein Vorstellungsgespräch verschaffte, das zu meinem ersten Job führte. Danke, Martin.

2. se non foste diventati inserzionisti, cosa sarebbe successo?

Ich setzte alles auf Plan A. Hat geklappt.

3. Welche Eigenschaften machen Sie zu einem guten Werber?

Leidenschaft, Neugier, Kreativität, Humor und ein Schuss Pragmatismus.

4. Welchen Berufskollegen würden Sie mit auf die einsame Insel nehmen?

Den, der das Retourticket in der Tasche hat.

5. Qual è secondo lei la sfida più grande per la pubblicità in questo momento?

Die Algorithmisierung erweckt den Anschein, alles wäre berechenbar. Vor lauter Tracking, Controlling und Retargeting geht vergessen, dass Menschen überrascht werden wollen. Diejenigen Kampagnen bleiben in Erinnerung, die nicht vorhersehbar, sondern erfrischend anders sind. Die grösste Herausforderung ist darum, das Augenmerk auf die Idee zu lenken und zu vermitteln, dass es sich lohnt, darin zu investieren.

6. Hat das klassische Agenturmodell langfristig eine Zukunft?

Gute Konzepte sind heute interdisziplinär, kanalübergreifend und garniert mit Spezialideen. Für so vielschichtige und wechselnde Anforderungen ist ein kollaboratives Agenturmodell wie jenes von TBD ideal: Es ist flexibel, skalierbar und kann für jede Aufgabe passgenau zusammengestellt werden. Agenturen mit einer Belegschaft im Stand-by-Modus, die warten, bis wieder «etwas» kommt, werden vermehrt kämpfen müssen.

Cosa ne pensate dei media di proprietà?

Finde ich super. Denn Owned Media verlangt nach spektakulären Ideen. Sonst besteht die Gefahr, dass niemand freiwillig vorbeischaut.

8. dove vede la sfida più grande per il settore pubblicitario in questo momento?

Ideen werden zu wenig wertgeschätzt. Und der Wechsel vom Mandatsverhältnis zur Projektarbeit. Dafür ist TBD ideal aufgestellt.

9 Che ruolo hanno i premi nel settore pubblicitario?

Awards sind eine schöne Anerkennung für erfolgreiche Arbeit. Leider sind manche Agenturen so fixiert darauf, dass sie speziell Ideen entwickeln und verschenken, sobald sie einen Award wittern. Das zerstört den Wert einer Idee und entwertet auch den Award.

10. Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie auf der Strasse oder im Fernsehen eine Kampagne sehen, die aus Ihrer Feder stammt?

Gefällt den Leuten die Idee und kommt die Botschaft an?

11. Wenn Sie mit unbeschränktem Budget eine Kampagne kreieren könnten, die grosse Teile der Welt erreicht – was wäre Ihre Botschaft?

Ein unbeschränktes Budget würde ich für ganz andere Probleme auf der Welt einsetzen als für Werbung.

12. Ein Buzzword, das Ihnen auf die Nerven geht?

Eigentlich jedes Wort, das sich so aufplustert, als sei es viel mehr als tatsächlich drinsteckt.

13. Das beste Buch, das Sie in letzter Zeit gelesen haben?

Es sind sogar zwei beste Bücher. «Andersen» von Charles Lewinsky, eine Parabel des Bösen mit einer verblüffenden Idee. Und «Panikherz» von Benjamin von Stuckrad- Barre, eine fantastisch geschriebene, halsbrecherische Achterbahnfahrt durch sein Leben.

Tom Seinige ist Creative Director und Partner von TBD Die Agentur besticht mit einem eigenständigen Modell, das sich flexibel den Aufgaben und Kunden anpasst. Davor war Seinige bei Jung von Matt als Creative Director unter anderem verantwortlich für Swisscom, Julius Bär und Manor. Seine bekannteste Kampagne ist «Ohne Dings, kein Bums» für Stop Aids. Mit TBD betreut Tom Seinige zusammen mit seinen Partnern Kunden wie den ZVV, den Schweizerischen Versicherungsverband, Cashgate oder EcoDrive/Energie Schweiz.

Le "13 domande" appaiono sia online che nell'edizione cartacea di Werbewoche. Realizzazione: Thomas Häusermann.

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