Zu guter Letzt: Deutschland sucht den Super-Rhino

Die Anzahl der Kreativwettbewerbe steigt. Steigt in beängstigendem Ausmass, das wissen alle, die in den entsprechenden E-Mailverteilern gelistet sind.


Die Anzahl der Kreativwettbewerbe steigt. Steigt in beängstigendem Ausmass. Das wissen alle, die in den entsprechenden E-Mailverteilern gelistet sind. Heisst das aber auch, dass die Kreativität zunimmt? Oder sind solche Wettbewerbe Unterhaltung oder letzten Endes nur eine Werbemassnahme? Zurzeit läuft in Deutschland beispielsweise der zweite Rhino Award, der – schenkt man der Pressemeldung Glauben – «Agenturen und Verbraucher begeistert». Eine Agentur ist ganz besonders begeistert, die Trans-marketing, denn die hat den Award ausgeschrieben.Der Rhino-Award ist ein Preis für Werbung auf LkWs, ein neuartiges Werbemedium, auf das die Trans-marketing spezialisiert ist. Sie setzt gemäss Ausschreibung für den Preis «auf die Meinung der Autofahrer». Die Verkehrsteilnehmer dürfen nun in Deutschland bundesweit auf den Autobahnen und im sonstigem Strassenverkehr ihre Lieblingssujets auswählen, und online für diese abstimmen. Das ist doch toll, vor allem für diejenigen mit dem portablen Internet in der Tasche in den Gegenden mit flächendeckendem Hotspot – wobei sich natürlich sofort die Frage nach der Verkehrssicherheit stellt. Oder darf man nur bei Stau abstimmen. So wie es aussieht, kämpfen aber wenige mit solchen Problemen, der Award sei schon jetzt «ein voller Erfolg». Wahrscheinlich merken sich die Leute ihr Lieblingssujet und stimmen zu Hause ab. Oder es ist immer Stau. Und den Leuten ist extrem langweilig. So oder so: Aus den beliebtesten drei Sujets kürt eine 30-köpfige Jury den Sieger, der im Oktober mit viel Pomp und vielen Preisen in Hockenheim gefeiert werden wird.

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