Erste digital gedruckte Tageszeitung der Welt

DIGITALDRUCK Als erster Druckbetrieb weltweit hat sich Mengis für eine Digitaldruckmaschine zur Produktion der Tageszeitung «Walliser Bote» entschieden. Dies nach einer rund einjährigen Evaluationszeit, wie Harald Burgener, CEO der Mengis Gruppe erläutert. Harald Burgener ist CEOO der Mengis-Gruppe und VSGZ-Mitglied.Die Mengis-Gruppe gibt unter anderem die Tageszeitung «Walliser Bote» sowie die wöchentlich erscheinende «Rhone-Zeitung» heraus, letztere […]

Harald_Burgener
Harald Burgener ist CEOO der Mengis-Gruppe und VSGZ-Mitglied.Die Mengis-Gruppe gibt unter anderem die Tageszeitung «Walliser Bote» sowie die wöchentlich erscheinende «Rhone-Zeitung» heraus, letztere wird gratis in alle 39’000 Haushalte im deutschsprachigen Oberwallis verteilt. Die bestehende Zeitungsdruckmaschine sollte ersetzt werden und ein Fremddruck kam nicht in Frage.Mit der Übernahme von geeigneten Akzidenzdruckaufträgen wird eine Grundauslastung von 50 bis 60 Prozent erreicht, meint der Mengis-Chef Harald Burgener. Und lacht, als er gefragt wird, ob die Investition aus Mut oder Verzweiflung getätigt worden sei. Er sieht darin ein klar antizyklisches Verhalten, gegenüber den Konkurrenten beweist er mit diesem Entscheid Mut. Er hebt sich von allen anderen Mitbewerbern ab, steht nun aber auch unter Zugzwang, damit er die errungene Position auch richtig nutzen kann.Personalisierte, crossmediale KampagnenWährend andere Druckereien schliessen, baut Mengis aus: Wie sieht ein solcher Businessplan aus? Harald Burgener verweist auf die laufenden Marktabklärungen. Dazu sprachen die Verantwortlichen vor allem mit bestehenden und potenziellen Kunden. Die Kernfrage lautete: Welche Lösungen können wir unseren bestehenden und potenziellen Kunden anbieten? Im Fokus stehen «personalisierte, crossmediale Kampagnen», mit denen die Oberwalliser aktiv werden möchten; dabei wird Print in seiner Rolle als idealer Traffic-Bringer für Websites eingesetzt. Die digitale Produktion ist zudem mit dem Datenmanagement verknüpft, einem Bereich mit Zukunft. Der Businessplan ist deshalb laut Harald Burgener mittel- bis langfristig angelegt.Abschliessend stellt sich noch die Frage, was die nun digital aufgestellte Mengis-Gruppe anders, besser, zusätzlich machen kann? Der Werberaum kann beispielsweise besser genutzt werden, erläutert der Chef des Walliser Boten sowie der Rhone-Zeitung, in dem je nach Region derselbe Werbeplatz an andere Inserenten verkauft wird. Dies würde aber einen merklichen Mehraufwand für die Verkaufsmannschaft bedeuten, der momentan noch nicht bewältigt werden kann. Oder sie könnten ihren Abonnenten zum Geburtstag gratulieren; in allen andern Zeitungen wäre an dieser Stelle etwas anderes.Reibungsloser Druck hat PrioritätBeide hier skizzierte Möglichkeiten haben allerdings momentan nicht die höchste Priorität. In erster Linie will Harald Burgener nun mit der neuen Anlage einen reibungslosen und qualitativ einwandfreien Druck gewährleisten sowie das neue Potenzial für den Akzidenzdruck ausschöpfen. Hier können die Oberwalliser umgehend viele neue Lösungen anbieten, etwa Personalisierungen, gepaart mit neuen Technologien wie zum Beispiel Augmented Reality. «Letztendlich zielen wir darauf ab, unseren Kunden crossmediale Kampagnen anzubieten, die über einen starken Mehrwert verfügen», meint der Mengis-CEO abschliessend.Text: Hannes Zaugg

Weitere Artikel zum Thema