«Wir wollten lediglich unser Studium finanzieren»

Die «13 Fragen» richten sich diesmal an Michael Hählen, CEO und Partner der Agentur In Flagranti. Er verrät unter anderem, welche Werbeträger er nebst WC-Türen sonst noch abscheulich findet.

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1. Wofür würden Sie einen Monat gratis arbeiten?
Wir arbeiten für Kunden wie die «Stiftung für das cerebral gelähmte Kind» zu reduzierten Tarifen. Und persönlich unterstütze ich seit Jahren Sportvereine und die Bielersee-Winzer mit unentgeltlichem Engagement.

2. Was kommt Ihnen auf keinen Fall ins Büro?
Topfpflanzen, die nach einer Woche aussehen wie nach einem Desert Storm.

3. Die beste Eigenwerbung?
Wir publizieren zweimal pro Jahr ZaK, die Zeitung für anregende Kommunikation. Es überrascht mich immer wieder, wie viele Leute, die wir nicht kennen, ZaK abonnieren wollen.

4. Sagen Sie anderen Leuten, wie viel Sie verdienen?
Nein, das Jammern überlasse ich anderen.

5. Wer war der amüsanteste Lunch-Partner?
Meine Partnerin. Immer und immer wieder.

6. Was denken Sie persönlich über die Wirkung von Werbung?
Sie existiert!

7. Wären Sie nicht Werber geworden – was dann?
Oberlehrer? Kindergärtner? Feuerwehrmann? Butler? Ich fühle mich oft von allem ein wenig.

8. Was ist für Sie die momentan grösste Herausforderung für die Werbung?
Die Digitalisierung. Da stehen wir erst am Anfang, und sie wird nicht nur die Werbewelt komplett auf den Kopf stellen.

9. Worauf können Sie unmöglich verzichten?
Meine Partnerin. Meine Geschäftspartner. Freunde. Familie. Mitarbeitende. Kunden.

10. Ein Buzz-Wort, das Ihnen auf die Nerven geht?
Das hat im Lauf der Jahre gewechselt: vom Reason why zum Insight zum Storytelling zum Content Marketing. Dabei gehts immer um die gleiche Frage: Wie gestalten wir die Beziehung zwischen Menschen und Marken?

11. Können Sie uns ein kleines Geheimnis verraten?
Lorenz Schmid und ich wollten vor 24 Jahren mit In Flagranti lediglich unser Studium finanzieren. Und hatten zuerst nicht im Sinn, eine erfolgreiche Agentur zu werden.

12. Welchen Werbeträger finden Sie abscheulich?
Hemdkragen. Krawatten. Billige Kugelschreiber. WC-Türen.

13. Wieso würden Sie Ihren Kindern zuraten oder abraten, eine berufliche Zukunft in der Werbung/Kommunikation zu suchen?
Die Möglichkeit, jung Verantwortung zu übernehmen, die Vielseitigkeit des Jobs und die Diversität der Menschen, auf die man trifft, halte ich für einzigartig.

Michael Hählen gründete 1990 in flagranti in Lyss. Die inhabergeführte Agentur beschäftigt heute rund 30 Mitarbeitende und ist laut BSW-Ranking die Nummer drei im Mittelland. Zu den Kunden von in flagranti gehören unter anderen die Lungenliga, Die Post, BKW und Hauert. Seit 2012 ist Hählen Mitglied des BSW-Vorstands und war 2014 nominiert für den Titel Werber des Jahres.

Die «13 Fragen» erscheinen sowohl Online wie auch in der Printausgabe der Werbewoche.

Realisation: Thomas Häusermann

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