"Perché dovrei credere a qualcuno che promuove su Instagram qualsiasi cosa che gli faccia guadagnare soldi?".

Raul Serrat, Executive Creative Director bei Serviceplan Suisse, stellt sich unseren «13 Fragen».

raul-serrat

1. Che cosa vi piacerebbe promuovere di più?

Als treues Migros-Kind und Fan, im Speziellen der Spots aus den 90ern, der Kommunikation des Orangen Riesen, würde ich schampar gerne wieder für den Genossenschaftsbund arbeiten. Mir gefällt die Vielfältigkeit des Sortiments, sie lässt unendlich viele Dramatisierungen zu. Ein weiterer Pluspunkt ist die Bekanntheit und Visibilität der Kommunikation. Ich durfte in der Vergangenheit lange für die Migros arbeiten, was zum einen vor allem immer Spass machte und zum anderen auch sehr gelegen kam, um meiner Grossmutter zu erklären, was ich so den lieben langen Tag tue.

 

2. Was halten Sie von Influencer-Marketing?

Ehrlich gesagt, nicht viel. Trotzdem gewinnt es immer noch an Bedeutung. Noch. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Kommerzialisierung von Meinungsmachern zum Rohrkrepierer wird. Wenn eine Person aus dem öffentlichen Leben einen Trend auslöst, weil sie aus nachvollziehbaren Gründen ein Produkt oder die Dienstleistung nutzt, dann sehe ich auch den Benefit für die Marke. Wieso sollte ich aber jemandem glauben, der auf Instagram für alles wirbt, was ihm Geld einbringt? Dies kann sowohl Influencern wie auch der Marke schaden.

 

3. qual è stato il compagno di pranzo più divertente?

Das war Martin Spillmann. Als wir zusammen in Miami an einem Filmshooting waren. An diesem Tag hatten wir sehr früh Locationbesichtigung und danach stand für diesen Tag nichts mehr auf dem Programm. So gingen wir zusammen mit dem Produzenten gegen 11 Uhr in ein sehr gutes Steakhouse zum Lunch. Und ein paar Meeresfrüchte, Salate, Steaks, Cheesecakes und Weinflaschen später torkelten wir dann mehr oder weniger direkt zum Dinner weiter. Das war einmalig und sehr amüsant.

 

4. qual è il suo modello di consumo televisivo privato?

TV? Ich habe kein TV-Gerät im Wohnzimmer, nicht mehr. Sagt schon viel über mein Nutzungsverhalten aus. Wenn ich mal etwas Spezifisches aus dem öffentlich-rechtlichen oder Privatfernsehen sehen möchte, dann geht das sehr gut über die Online-Channels der jeweiligen Sender. Und wenn ich mal wieder einen richtigen Film schauen möchte, dann ist Kino für mich immer noch das Allergrösste. Natürlich gucke ich ab und zu auch über den Laptop eine Serie oder einen Film, doch ist und wird es nie das gleiche Erlebnis sein wie auf der grossen Leinwand.

 

5. se non foste diventati inserzionisti, cosa sarebbe successo?

Definitiv Koch. Ich liebe das Essen und alles rundherum. Rezepte suchen, einkaufen, stundenlang kochen und dabei immer wieder herausfinden, dass man es noch besser und raffinierter machen kann. Das Feedback ist unmittelbar, direkt und kommt oft aus tiefstem Herzem. Das mag ich sehr und es zentriert mich immer wieder, wenn unser Business mal wieder verrückt spielt.

 

6. Die momentan grösste Herausforderung für die Werbung?

Mit den beschränkten finanziellen Mitteln richtig, überlegt und doch mutig neue Wege zu gehen. Wenn ich mir in Zukunft nur noch Bumper-Ads ausdenken und den Influencern Briefings schreiben muss, werde ich Koch. Doch bis dahin versuche ich mit guten Ideen, Enthusiasmus und grossem Engagement des Teams dagegenzuwirken. Amir Kassaei hatte mal einen Speech in Cannes mit dem schönen Titel «Enjoy the pain». Irgendwie finde ich das treffend für unsere Zeit.

 

7. Di cosa è impossibile fare a meno?

Auf meine Liebsten. Meine Familie, meine Freundin, meine Freunde und natürlich mein Team in der Agentur. Ohne diese Menschen wäre es grausam langweilig. Ich stehe mir zwar am nächsten,
doch brauche ich den Support, die Passion und das Feedback meiner Mitmenschen wie die Luft zum Atmen.

 

8. puoi svelarci un piccolo segreto?

Ich habe Grafiker gelernt, weil ich gerne meine Arbeit auf der Strasse sehe und es toll finde, wenn die Leute darüber sprechen. Wer versteht, was ich meine, kennt auch mein kleines Geheimnis.

 

9 Che ruolo hanno i premi nel settore pubblicitario?

Ich bin fest überzeugt, dass man sich dem Wettbewerb stellen muss. Alleine vor dem Spiegel zu stehen und zu fragen, wer der Schönste im Land ist, hat noch nie jemanden weitergebracht. Zudem ist es für die Kunden ein relevanter Indikator, woher frische und innovative Ideen kommen. Leider ist das Award-Business inflationär, daher verliert es aus meiner Sicht auch an Glaubwürdigkeit, und die Einreichungsgebühren explodieren.

 

10. Was nervt Sie an der hiesigen Werbebranche?

Man könnte manchmal glauben, dass am offenen Herz operiert wird. Wir entscheiden nicht über Leben und Tod. Der Spassfaktor sollte gerade im kreativen Bereich da sein und uns immer und immer wieder von Neuem antreiben.

 

11. Come si fa a sapere che un'idea è buona?

Wenn der Gedanke so gut ist, dass man sich nicht nur eine einzige Umsetzung vorstellen kann, sondern gleich das Kopfkino in verschiedene Richtungen losgeht. Die Idee muss kanalunabhängig, überraschend und relevant sein. Dann gewinnt sie auch mein Herz und der Kopf zieht mit.

 

12. Welches war die beste Entscheidung Ihres Lebens?

Schon fast banal: Kinder zu bekommen. Sie fordern, sie fragen und vor allem zeigen sie mir auf, was morgen kommt. Das Allerbeste ist aber, dass ich nach zwei Tagen mit ihnen alles hinter mir lassen kann, worüber man sich manchmal im Business den Kopf zerbricht.

 

13 Perché non ci sono più donne ai vertici dell'industria pubblicitaria svizzera?

Wieso gibt es auf Führungsebene überhaupt weniger Frauen, müsste die Frage lauten. Ich persönliche freue mich aber darüber, dass wir uns diese Frage bei Serviceplan Suisse nicht stellen müssen. Neben Pam Hügli, als Geschäftsführerin an meiner Seite, führen weitere kompetente Frauen in der Beratung, Realisation/ Produktion und Content & Corporate Communications ihre Teams sehr erfolgreich. Der Anteil Frauen bei uns auf Führungsstufe ist 50 Prozent. Gender Equality ist uns ein grosses Anliegen. Heute und auch in Zukunft.

Raul Serrat ist seit 2014 verantwortlich für den kreativen Output von Serviceplan Suisse. In den letzten 25 Jahren arbeitete er als Grafiker, Art Director und Creative Director in namhaften Agenturen hier in
der Schweiz. Tagtäglich engagiert er sich für innovative Werbung und starke Marken – online wie offline. Er lebt in Zürich und ist glücklicher Vater von drei Söhnen.

Altri articoli sull'argomento