Zu guter Letzt: Die grosse TV-Lüge

Frieda Hodels Joiz-Panne war ein gelungener Viral-Coup. Oder eine «grosse TV-Lüge», wie Blick fast ein wenig beleidigt titelt.

Das Video hat in den vergangenen Tagen für zahlreiche Lacher gesorgt: Bachelorette Frieda Hodel passiert beim Verlassen des Joiz-Sofas das ultimative Missgeschick und entledigt sich versehentlich ihres Kleides. Da das Video äusserst echt produziert wurde und man Hodel die nötige Tollpatschigkeit abkauft, krochen Joiz die Zuschauer reihenweise auf den Leim. Allen voran Blick, der die lustige Szene als «Kleider-Drama am TV» prominent publizierte.

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Die Story schaffte es übrigens auch auf Watson («Autsch»), in die Schweizer Illustrierte («Mega-Panne») und nach Österreich («Megapanne»). Am Montag dann die Auflösung: Alles fake! Einigen aufmerksamen Zuschauern war schon vorher klar, dass mit dem Film etwas nicht stimmen konnte, denn er enthält einen Fehler: Hodel legt das Mikrofon aufs Sofa und hält dieses nach dem Schnitt wieder in der Hand. Auch Blick erfuhr dank Making-of-Video, wie der Zauber funktionierte («Eine geheime Schnur riss das Kleid runter») und stellt nun im empörten Artikel die Frage aller Fragen: «Wieso verkauft Joiz seine Zuschauer für blöd?» Vermutlich, damit die Blick-Gruppe kostenlos und äusserst motiviert die Promotion für das von Wirz konzipierte und von Die Mobiliar gesponserte Branded Entertainment Format «Wer's glaubt» übernimmt. Das erklärt auch, wieso das andere grosse Newsportal die Geschichte konsequent ignoriert hat, obwohl auch dieses normalerweise nicht weit ist, wenn eine Ex-Miss oder eine Bachelorette etwas Füdli zeigt: 20 Minuten war in der Vergangenheit Medienpartner der Show und somit vermutlich auf virale Joiz-Scherze sensibilisiert. (hae)
 

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