Diary of a Future CEO #3: GenWTF?

Sven Würgler hält in seiner Kolumne bei Werbewoche.ch seine Erfahrungen als «Future CEO» bei Jung von Matt fest. Dieses Mal: Der Generationen-Clash – und die schubladisierende Wirkung des Generationenkonzepts.

Wow, die Zeit rast. Schon sind wir auf der Zielgeraden meines Traineeships als Future CEO bei Jung von Matt.

Yes, ich habe definitiv extrem viel gelernt. Bevor ich aber in der letzten Kolumne zurückblicke, jetzt noch meine two cents zum übergreifenden Thema: «Der Clash der Generationen».

Ein Ziel des Future-CEO-Traineeships war es, die Sichtweise einer jüngeren Generation live und direkt in die «Führungsetage» zu holen. Darum habe ich mich in den letzten Wochen nicht nur mit Roman Hirsbrunner, sondern auch mit vielen anderen Menschen im JvM-Universum über das Thema unterhalten.

Und auch ohne ein Future-CEO-Traineeship kommt man um die Gen-Z-Diskussion heute kaum mehr rum. Und das nicht nur auf LinkedIn. Aber macht ja eigentlich auch Sinn, machen doch Menschen der Gen Z mittlerweile einen grösseren Anteil am Arbeitsmarkt aus als die Babyboomer.

Die Welt dreht sich und wir alle müssen Schritt halten.

Aber zurück zum Thema: Ich finde den Begriff GenZ echt schlimm. Weniger wegen des Grundkonzepts als wegen der inflationären Verwendung. Egal was passiert, alles wird mit dem Generationenkonzept schubladisiert. Das ist einfach verdammt bequem – besonders in der Werbebranche. Du willst eine junge Zielgruppe erreichen? Mach einfach Werbung auf TikTok!

Klar, TikTok kann natürlich extrem gut funktionieren – aber nur, wenn man es richtig macht. Und die Zielgruppe differenzierter betrachtet als über ein einfaches Generationenkonzept.

Und ja, gewisse Trends und Einflüsse sind in den Altersgruppen unterschiedlich ausgeprägt. GenZ’s wachsen in einem Umfeld auf, dass von lebensbedrohenden Krisen geprägt ist. Die Hoffnung auf ein besseres «morgen» – wenn man sich dann nur genug anstrengt – reicht darum nicht mehr zur Motivation. Darum bekommt das «heute» auch viel mehr Gewicht. Und das hat Konsequenzen.

Meine unpopuläre Meinung: Die Differenzen sind deutlich kleiner als LinkedIn uns das glaubhaft machen will. Und wenn wir mit statt über die Generationen reden, kommt das alles gut – da bin ich sicher. Und jetzt muss ich los, es gibt TikTok-Werbungen zu machen.


* Sven Würgler berichtet als Trainee Future CEO für zwei Monate von den Irrungen und Wirrungen der Agenturwelt bei Jung von Matt. Im normalen Leben studiert er BWL an der Uni Bern und arbeitet für seine Videoproduktionsfirma Lymbus AG.

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