Diary of a Future CEO #1: Irrungen und Wirrungen im CEO-Alltag

Jung von Matt Schweiz hat einen neuen CEO. Zumindest vorübergehend, denn die Agentur suchte Ende vergangenen Jahres den «Future CEO» – ein junges Nachwuchstalent, das CEO Roman Hirsbrunner für zwei Monate durch den Alltag und den täglichen Wahnsinn einer Kreativagentur begleitet. Anfang März war es so weit: Sven Würgler, der sich über den Titel des «Future CEO» freuen darf, startete den Dienst. Was er in seiner aussergewöhnlichen Rolle erlebt, welche Learnings er weitergibt und wie sein Agenturalltag aussieht, verrät der 22-Jährige in seiner neuen Kolumne auf werbewoche.ch – und macht dabei auch all denjenigen Hoffnung, die schon lange auf eine LinkedIn-Freundschaft mit Roman Hirsbrunner hoffen.

«Future CEO» Sven Würgler über Irrungen und Wirrungen im CEO-Alltag

Zuerst einmal: Roman Hirsbrunner, CEO von Jung von Matt Schweiz, scheint mir mit seinem Job ganz zufrieden zu sein. Wer also gehofft hat, dass er mit der öffentlichen Suche nach dem Future CEO abtritt – sorry, ich muss euch enttäuschen. Wer darauf hofft, dass die schon lange hängige LinkedIn-Anfrage von Roman angenommen wird – hier scheint ein Hoffnungsschimmer am Horizont.

Als Trainee Future CEO habe ich das Privileg, Roman zwei Monate lang durch seinen Alltag zu begleiten. Das heisst aber nicht, dass ich Roman lediglich auf Social Media porträtiere und ansonsten an meinem Sitzplatz auf den nächsten Auftrag warte. Nein, ich sitze täglich in Meetings, höre zu, rede mit, stelle Fragen und gebe meine Einschätzung ab. Was ein CEO eben so tut.

Spannende Chance für einen 22-Jährigen

Das ist für mich als 22-Jähriger natürlich eine wahnsinnig spannende Chance und wird von der Jung von Matt-Family auch ernst genommen. Wir haben eine Meinung, lautet einer der sieben Leitsätze – und ich werde tagtäglich nach meiner gefragt.

Mein erstes Learning: Der Job ist so stressig, wie man es sich vorstellt. Um 6 Uhr früh geht’s bei Roman los, vor 19 Uhr ist selten Feierabend. Die Meetings sind back to back durchgebucht, im Halbstundentakt ändert das Thema komplett. Das ist verdammt anstrengend. Wenn Events oder Nachtessen mit Kund:innen reinkommen, dauert es auch mal deutlich länger. Dafür braucht es neben viel Passion und Energie auch eine gewisse Trinkfestigkeit – belanglose Plaudereien werden schnell auch von ernsten Fragen unterbrochen, dafür muss man fit und munter zwischen den Ohren sein.

Ab jetzt darf ich an dieser Stelle wöchentlich von meinen Erfahrungen berichten. Zensurfrei aus dem Herzen der Jung von Matt-Welt, sozusagen. Bevor ich für diese Woche abtrete, gibt es aber noch einen Bonustipp: Unterschätze niemals die CEO-Assistenz. Gern geschehen.

Sven Würgler berichtet als Trainee Future CEO für zwei Monate von den Irrungen und Wirrungen der Agenturwelt bei Jung von Matt. Im normalen Leben studiert er BWL an der Uni Bern und arbeitet für seine Videoproduktionsfirma Lymbus AG.

Und wo sind die weiblichen Future CEOs? Das wollten wir von JvM-CEO Roman Hirsbrunner wissen. Der Agenturchef erklärt: «Die Antwort ist so einfach wie diskussionsbedürftig: Wir hatten zwar ein paar interessierte Rückfragen von Frauen, aber keine Bewerbungen. Woran das liegt, werden wir bei einer Wiederholung des Programms nochmals genau beleuchten. Ein Grund ist sicher, dass der Titel ‚CEO‘ nach wie vor sehr männlich besetzt ist. In den Köpfen aber leider auch in der Realität. Darum heute schon der Aufruf an die Future CEO: Wir freuen uns auf deine Bewerbung für die nächste Runde!»