Mediapulse-Messmethode noch immer umstritten

Um das eigene neu eingeführte Fernseh-Messsystems zu überprüfen, hat Mediapulse einen Watermarking-Test durchgeführt. Laut Mediapulse zeigt der Test, dass die Erfassung der Nutzung zweckgerecht funktioniere. Dieses Fazit wird aber angezweifelt.

Mediapulse hat am 1. Januar 2013 ein neues System zur Ermittlung der Fernsehnutzung eingeführt, das die Sender mittels Audiomatching anhand des Tones des genutzten Fernsehsignals erkennt. Die Zuverlässigkeit des Audiomatching wurde aber in Frage gestellt. Mediapulse und Kantar Media haben daraufhin, gemeinsam mit dem Kunden Goldbach Media und mit der Unterstützung eines deutschen Senders, einen Watermarking-Test durchgeführt. Er sollte die Validität der Audiomatching-Technologie im direkten Vergleich mit der Watermarking-Technologie unter Beweis zu stellen.

«Vergleicht man die Ergebnisse des Audiomatchings mit denjenigen des jetzt durchgeführten Watermarking-Tests, so liegen die Unterschiede bei der Nutzung und Zuordnung des geprüften Senders innerhalb des halben Vertrauensintervalls» erklärt Manuel Dähler, Direktor von Mediapulse. Das vorher festgelegte Gütekriterium wäre damit erfüllt.

In einer Mitteilung von Goldbach Media heisst es jedoch, dass weitere Tests nötig sind, um eine definitive Aussage über die Messmethode Audiomatching zu machen. Man bestätigt zwar, dass die Resultate grösstenteils innerhalb des halben Vertrauensintervalls liegen. Das Gütekriterium konnte aber  nicht in jedem Fall eingehalten werden. So wurde insbesondere an einem der untersuchten Tage eine mehrstündige Überschreitung während der Prime-Zeit festgestellt. Der Test habe ausserdem aufgezeigt, dass es teilweise zu Fehlzuweisungen bei den Ländersignalen kommt. Goldbach Media fordert daher einen breiter angelegten Watermarking-Test.
 

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