Grüsse aus dem Homeoffice – Folge 29: Nora Müller, Republica

Wenn man gleich neben der Agentur wohnt, kann man «Homeoffice» frei interpretieren. Folge 29 der Serie «Grüsse aus dem Homeoffice» besucht Nora Müller, Head of Live Marketing bei Republica, in Bern.

Grüsse aus dem Homeoffice

Nora Müller ist Head of Live Marketing und Partner bei der Berner Agentur Republica. Sie freut sich auf den Saisonstart des SC Bern und hofft, dass bis dahin wieder volle Stadien möglich sein werden.

 

Werbewoche.ch: Wie lange befinden Sie sich schon im Homeoffice?

Nora Müller: Wir sind seit dem 16.März im Homeoffice. Da ich gleich neben der Agentur wohne, habe ich mich dazu entschieden, mehrheitlich das Office zu hüten.

 

Befindet sich sonst Ihre ganze Agentur im Homeoffice?

Ja, grundsätzlich sind alle im Homeoffice, vereinzelt gibt’s Meetings mit genug Abstand in der Agentur. Agentur-Inhaberin Bala Trachsel und ich teilen uns das Büro von Zeit zu Zeit.

 

Wo haben Sie sich eingerichtet?

Obwohl die Möglichkeiten in einem leeren Grossraumbüro fast unbegrenzt sind, bleibe ich meistens an meinem Arbeitsplatz. Mein absoluter Lieblingsplatz ist jedoch unser Balkon mit Aare-Sicht – ein Luxus in dieser Zeit – ich habe ihn ganz für mich alleine.

Grüsse aus dem Homeoffice

Nein im Ernst, ich mache Live-Communication – die Kommunikation ist da, das LIVE fehlt. Nicht dauernd unterwegs zu sein, war anfangs schon etwas komisch, aber ich versuche, die vorübergehende Situation zu geniessen. Der Alltag kommt genug früh wieder zurück.

 

Sind Sie zuversichtlich, dass Ihre Agentur die Krise unbeschadet überstehen wird?

Ganz unbeschadet wird die Krise wohl niemand überstehen. Aber wir schauen als Agentur positiv nach vorne.

 

Bekanntlich hat alles auch seine positiven Seiten. Was ist es in der aktuellen Situation?

Ich lerne gezwungenermassen kochen, das sagen jedenfalls meine Freunde. Die Vorfreude, alle wieder zu sehen, in ein Restaurant zu gehen und wieder Events durchzuführen und zu besuchen, ist gross – und Vorfreude ist ja bekanntlich die grösste Freude.

 

Wann und wieso haben Sie im Zusammenhang mit Homeoffice zum letzten Mal gelacht?

An unseren wöchentlichen Agenturmeetings zum Wochenstart, diese finden zurzeit via Zoom statt. Da gibt es nebst dem Wochenupdate immer so einiges zu lachen und wir sehen uns trotz Homeoffice alle.

Grüsse aus dem Homeoffice

Auch wenn Sie keine Kristallkugel besitzen: Rechnen Sie damit, dass die aktuelle Situation noch lange andauern wird?

Ich habe keine, aber er: Shivalive.tv

 

Im Ernst: das hängt von so vielen verschiedenen Faktoren ab, es wäre nicht seriös hierzu eine Meinung abzugeben. Ich hoffe jedoch für unsere Branche, dass bald eine Ansage kommt, die uns Planungssicherheit gibt.

 

Was möchten Sie Ihren Branchenkolleginnen und -kollegen mit auf den Weg durch die Krise geben?

Wir haben letzte Woche vom Expo Event Verband eine Karte an unsere Mitglieder verschickt mit der Message «Extreme Situationen erfordern extreme Massnahmen, zusammen schaffen wir das». Ich finde es schön zu sehen, wie die Branche zusammensteht.

Und zu guter Letzt: Ich habe letztens folgendes Bild geschickt bekommen – mehr muss ich dazu wohl nicht sagen 🙂

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Grüsse aus dem Homeoffice

Nora Müller (rechts) und Bala Trachsel (links) teilen sich das Büro von Zeit zu Zeit.

 

Was benötigen Sie alles, um Ihrer Tätigkeit auch in dieser Zeit normal nachgehen zu können?

Mein MacBook und mein iPhone – damit bin ich schon fast überlebensfähig.

 

Gehen Sie ganztags in die Agenturräumlichkeiten arbeiten oder bleiben Sie zeitweise auch zuhause?

Wenn man 10 Meter neben der Agentur wohnt, gibt es fast keinen Grund für Homeoffice – selbst während Corona. Da ich aber am Morgen nicht sehr gesellschaftsfähig bin, arbeite ich oft die erste Stunde noch von zuhause aus.

 

Welche Prozesse gestalten sich im Vergleich zum normalen Agenturalltag schwierig?

Ich mag das Wort schwierig nicht, anders trifft es besser. Es ist wichtiger denn je, den Austausch aufrecht zu halten, da keine zufälligen Gespräche bei der Pause oder beim Mittagessen stattfinden. Wie zum Beispiel spontane Ideen, die nach Feierabend an der Bar entstehen.

 

Welche Arbeiten klappen im Corona-Modus problemlos?

Zum Glück eigentlich fast alles.

 

Gibt es etwas, was sogar einfacher oder produktiver funktioniert, wenn sich die Agentur im Homeoffice befindet?

Meetings sind meistens effizienter. Man neigt weniger dazu, sich in Unwichtigem zu verlieren.

 

Was tun Sie dagegen, dass Ihnen in dieser speziellen Zeit die Decke auf den Kopf fällt?

Wo soll ich anfangen? Online-Calls, Aperos, Dinner mit meinen Freunden, die «das mache ich dann wenn ich mal Zeit habe»-Liste abarbeiten, nicht im Fünf-Minuten-Takt Corona-News lesen und möglichst oft Bewegung an der frischen Luft.

 

Hat sich bei Ihnen schon so etwas wie ein Corona-Koller bemerkbar gemacht?

Grundsätzlich nicht, letzte Woche wären jedoch die Vorbereitungen und Proben für die BEA-Eröffnung in vollem Gange gewesen. Da hat mir die Produktion, das Team und das ganze Drumherum schon sehr gefehlt.

 

Was vermissen Sie am meisten am normalen Agenturalltag?

Unsere Agenturhündin Lilly…

Das Coronavirus hat die Gesellschaft fest im Griff. Wer zuhause bleiben kann, bleibt zuhause. Auch die Werbe-, Kommunikations- und Marketingbranche verlagert den Betrieb grossflächig ins Homeoffice. Mit der Serie «Grüsse aus dem Homeoffice» beleuchtet Werbewoche.ch den Berufsalltag in den heimischen vier Wänden.

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