Karikatur des Jahres: Klimakrise schlägt Corona

In einer einzigen Zeichnung verknüpft Felix Schaad Klimakrise, Flüchtlingskrise und unsere Ohnmacht Lösungen zu finden. Sein vielschichtiges Bild wird vom Publikum der Ausstellung Gezeichnet 2021 zur Schweizer Karikatur des Jahres 2021 gewählt.

Karikatur des Jahres
Platz 1: Felix Schaad zu Klimawandel und Flüchtlingselend.

Die verdichtete Realität, die in Karikaturen steckt, ist oft alles andere als lustig. Diese beiden Ebenen ideal auszubalancieren, das ist die grosse Kunst der Pressezeichner*innen. Das Museum für Kommunikation zeigt in Zusammenarbeit mit dem Verein Gezeichnet einmal jährlich die besten Schweizer Pressezeichnungen in einer gutbesuchten Ausstellung. Dabei wählt das Publikum jeweils die Karikatur des Jahres.

Gewinner der jüngsten Abstimmung ist der Comiczeichner und Karikaturist Felix Schaad aus Winterthur. Er ist bekannt für seine tagesaktuellen Zeichnungen im Tages-Anzeiger und gewinnt den Preis bereits zum dritten Mal nach 2013 und 2017. Seine Arbeit bringt die Stärken der Pressezeichnung gut auf den Punkt: Ein einem grossen Bogen, der nur in der Zeichnung machbar ist, fügt er Klimawandel und Flüchtlingselend subtil zusammen. Der gemeinsame Nenner ist unsere Ohnmacht, Lösungen für die drängenden Probleme zu finden. Die Eisbären profitieren zwar vom Jö-Effekt, gehen aber gleichwohl unter. Als Betrachtende bleiben wir nachdenklich zurück.

Rahmenabkommen und Corona auf den Plätzen Zwei und Drei

Den zweiten Platz belegt Jürg Kühni mit seiner Zeichnung zum Rahmenabkommen mit der EU: Die Schweiz und die EU, das will einfach nicht zusammenpassen. Dass im zweiten Pandemiejahr die Corona- Thematik erst auf dem dritten Platz auftaucht, überrascht etwas. Es scheint sich eine gewisse Müdigkeit breit zu machen. Ruedi Widmers Zeichnung findet am drittmeisten Zusprache. Sie bringt die Omipräsenz von Corona in Zusammenhang mit dem Impfpass humorvoll auf den Punkt.

Die Ausstellung «Gezeichnet – Die besten Pressezeichnungen der Schweiz» wurde 2008 ins Leben gerufen und gastiert jeweils zwischen Dezember und Februar im Museum für Kommunikation in Bern. Die nächste Ausgabe findet vom 16. Dezember 2022 bis zum 26. Februar 2023 statt.

Platz 2: Jürg Kühni zum Rahmenabkommen mit der EU
Platz 3: Ruedi Widmer zum Thema Corona und Impfen.

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