NZZ stellt Zeitungsautomaten ein

Die NZZ am Sonntag gibt es künftig nicht mehr am Automaten zu kaufen.

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Wie die Schweiz am Sonntag berichtet, stellt die NZZ die Automaten Ende Jahr ein. Reagiert werde damit auf die Digitalisierung: Während die Automatenverkäufe rückläufig seien, steige die Nachfrage nach Digitalabos, so Sprecherin Michèle Ramò auf Anfrage der Zeitung.

Im Jahr 2012 betrieb die NZZ am Sonntag noch rund 130 Automaten. Den erfolgreichsten im rätoromanischen Dorf Sent, wie die NZZ damals in der Reportage «Die Fangemeinde» schrieb. «11 Uhr 15:Nick Golder, Lehrer aus Horgen, kauft das letzte der 25 Exemplare. Der Automat der Konkurrenz hingegen ist noch halbvoll.» Mit dem Verschwinden der Automaten verlieren abgelegene Regionen eine willkommene Möglichkeit, am Sonntag die Zeitung zu kaufen.

Die NZZ folgt damit dem allgemeinen Trend zur Abkehr vom Automatenverkauf. Tamedia hat die letzten Tages-Anzeiger-Automaten bereits 2009 eingestellt und verzichtet seit 2015 auch bei der Sonntagszeitung auf diesen Verkaufskanal. Auch bei den Tamedia-Titeln sei der Verkauf vor der Einstellung «stark rückläufig» gewesen, so Sprecher Christoph Zimmer.

Für das rückläufige Interesse an den einst weit verbreiteten Automaten macht die Schweiz am Sonntag nicht nur die Digitalisierung verantwortlich, sondern auch die Ausweitung der Frühzustellung, sowie die Ausbreitung von Tankstellenshops mit Zeitungssortiment.

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Einzig Ringier hält vorerst an den Zeitungsautomaten fest. Durchschnittlich 7000 Ausgaben des SonntagsBlick würden heute über die rund 1500 Automaten immer noch verkauft, so Ringier-Sprecher Edi Estermann. Das sind immer noch 500 Automaten mehr, als es heute Blick-am-Abend-Boxen gibt. Allerdings haben Blick und SonntagsBlick laut Estermann zu den besten Zeiten rund 3200 Automaten betrieben und täglich befüllt. (hae)

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Headerbild: Screenshot Google Street View

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