Schweizerische Post erhöht den Tarif für Zeitungstransport

Die Post erhöht den Tarif für den defizitären Transport von Zeitungen und Zeitschriften. Von 2013 bis 2015 schlägt der Preis für die Beförderung pro Exemplar jedes Jahr um 2 Rappen auf.

Der Verband Schweizer Medien will den Aufschlag aber nicht hinnehmen. Derzeit betrage das Defizit in der Zeitungszustellung 101 Millionen Franken pro Jahr, sagte Post-Sprecher Oliver Flüeler zu einem Bericht des Sonntagsblick. Mit dem um insgesamt 6 Rappen höheren Tarif würde der Fehlbetrag 2015 auf noch 50 Millionen Franken reduziert. Die Post will den Aufschlag aus Rücksicht auf die Verleger etappieren. Die Post habe beim subventionierten Zeitungstransport in den letzten fünf Jahren nur die Teuerung auf die Medienhäuser überwälzt und trotz auflaufendem Defizit mit Rücksicht auf die Verleger auf geplante Preiserhöhungen verzichtet, sagte Flüeler.
 
Der Verband Schweizer Medien will die Erhöhung nicht ohne weiteres hinnehmen, wie Präsident Hanspeter Lebrument am Sonntag der Nachrichtenagentur SDA sagte. Ein Gespräch mit der Post-Spitze sei Anfang Oktober geplant. Nach Angaben der Post gehe es um Mehrkosten von rund 10 Millionen Franken pro Jahr, sagte Lebrument. Ob die Verlage diese Kosten selbst übernähmen oder sie auf die Zeitungsabonnenten abwälzten, müssten diese selbst entscheiden. Die Zeitungsverlage sind laut Lebrument verärgert über die unerwartet angekündigte Preiserhöhung, ohne vorherige Rücksprache mit den Verlegern.
 
Post-Sprecher Flüeler sagte dazu, den Verlagen sei bereits im August 2011 mitgeteilt worden, dass das Preissystem für die Zeitungstransport angepasst werden müsse. Die Post habe vor der Bekanntgabe von Details die neue Postgesetzgebung abwarten wollen, die nun auf den kommenden 1. Oktober in Kraft tritt. (sda)

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