Fünf ÖV-Werbe-Trends

OUT-OF-HOME-Massnahmen nehmen an Bedeutung zu – besonders mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Reichweite und Auslastung ist dort so hoch wie nie. Mit neuen Angeboten wollen die folgenden Anbieter diese Werbeform weiterhin attraktiv halten. Der Trend geht dabei in Richtung Digital. Wir sind mobiler und reiselustiger denn je. 90 Prozent der Schweizer Bevölkerung sind durchschnittlich 14 Stunden […]

Wir sind mobiler und reiselustiger denn je. 90 Prozent der Schweizer Bevölkerung sind durchschnittlich 14 Stunden am Tag ausser Haus. 2013 unternahmen Herr und Frau Schweizer insgesamt 22,2 Millionen Reisen. 2012 waren es noch 20,3 Mil­lionen, so verzeichnet das Bundesamt für Statistik. Auch die Verkehrsbelastung hat nicht abgenommen. Täglich sind fünf Millionen Personen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs – rund 90 Minuten lang.Diese Verlagerung in die Öffentlichkeit kommt der Aussenwerbung zugute. Gerade weil die Schweizer Bevölkerung ständig unterwegs ist, nutzen viele Unternehmen die Aussenflächen als Alternative zu den klassischen Medien wie TV oder Presse. Dabei spielt die ÖV-Werbung eine immer wichtigere Rolle. Da die Fahrgäste in Bus, Tram und Zug «gefangen» sind, reagieren sie auf Werbung affiner und setzen sich wegen der gewonnenen Zeit mit ihr auseinander. Daraus resultiert ausserdem ein hoher Erinnerungswert, der laut einer APG-Studie bei 70 Prozent liegt. Um diese Werte zu halten, entwickeln Anbieter von ÖV-Werbung neue Angebote – besonders im digitalen Bereich.  Denn Werbekunden wie auch die Agenturen setzen immer mehr auf den digitalen Markt.1. Welt der Services«Moderne Kommunikation gehört raus aus der Stube auf die Strasse, an den Verkaufspunkt und in die Pendlermedien», sagt Jürg Bickel, Leiter Marketing und Verkaufsservice bei der APG|SGA Traffic. Das zeigt das Unternehmen schon auf der Startseite der Website. Dort begrüsst ein Out-of-Home-Media-Tool den User. Die animierte «Welt der Services» zeigt auf einen Blick alle möglichen Werbemassnahmen im Aus­senbereich auf – sei es am Flughafen, im ÖV, am Bahnhof oder an Gebäudefassaden.

APG
Mit dem Online-tool von APG haben Werbekunden auf einen Blick alle Informationen zu Aussenwerbeflächen.2. QR-CodeBei ihren Angeboten achtet die APG|SGA Traffic jedoch darauf, die heutige Reizüberflutung nicht zu bestärken. «Werbung soll unterhalten und nicht stören», so Bickel. Er ist überzeugt: «ÖV-Werbung kann mehr als nur Kontakte generieren.» Ein Beispiel wäre, den Kunden direkt in den Verkaufsladen zu bringen. «Mit Hängekartons können wir auf bestimmte Angebote hinweisen. Via QR-Code kann sich der Kunde das Produkt gleich vorbestellen, aus dem Bus aussteigen und es im nächsten Geschäft abholen», erklärt Bickel.www.traffic.ch3. ExklusivitätDie VBZ sehen in Sachen Werbekampagnen einen Trend in Richtung dominanter Auftritt und Exklusivität. «Bei uns werden vermehrt von einzelnen Werbemitteln grössere Auflagen gebucht, damit die entsprechende Kampagne sich im Vergleich zu anderen Sujets hervorhebt. Oder es werden exklusiv ganze Trams nur für einen Kunden reserviert», erläutert Serge Nater, Marketing-Kommunikation, bei den VBZ. Beispiele für die Region Zürich sind unter anderem die Vollbemalung, bei der das ganze Tram nach Kundenwunsch gestaltet wird, oder das Werbeweltentram, bei welchem alle vorhandenen Werbemittel exklusiv nur von einem Kunden belegt werden.www.vbz.ch
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Die Vollbemalung der Zürcher Trams ist in der Region nach wie vor hoch im Kurs.4. AppIn der Region Genf hält sich die TPG Publicité SA. Sie setzen bei ihren neuen Angeboten auf die Smarphones. «Mit der TPG Pub App kann crossmedial Werbung geschaltet werden. Die App verbindet den User direkt mit der TPG-Website», erklärt Jean-Claude Schmalz, Direktor bei TPG. Neu zum Sortiment gehört ausserdem das Format AR Mini 24, welches auf dem Heck der neuen Trolleybusse Exqui City erscheint.  Unternehmen haben zudem neu die Möglichkeit, die Innenflächen der Fahrzeuge zu dekorieren.www.tpgpub.ch5. DoppelbildschirmeAuch die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) fahren auf der digitalen Schiene. «Die BVB werden ihre Flotte bis 2017 mit über 600 Doppelbildschirmen ausrüsten. Der ‹City Kanal Basel› bietet damit eine Reichweite von täglich 364 000 Passagieren mit Zielgruppensegmenten», erläutert Hans-Georg Bell, Leiter BVB Media. Damit sollen neue Wege zur Erreichung von berufstätigen Pendlern,  Studenten oder Jugendliche geebnet werden. Aktuell läuft die Pilotphase in wenigen Neufahrzeugen. Mit Auslieferung von rund 60 neuen Gelenkbussen wird die Abdeckung ab dem dritten Quartal 2015 attraktiv. Ausserdem haben die BVB neue Formate eingeführt. Die Standard-Plakatformate F12 und F200 sind auf Bussen ab zwei Wochen buchbar. Die F24 Grossformate gibt es ab einem Monat auf den Trams, jeweils kombinierbar mit einer Dachwerbung. Generell sind die Dachwerbungen auf den modernen Tram-Generationen deutlich attraktiver geworden. Während auf der alten Tramgeneration eine Fläche von bis zu 40 cm möglich war, bieten wir auf den neuen bis zu 90 cm an», erklärt Bell. Der Buchungsprozess für die neuen Formate gestaltet sich online einfach: Auf www.bvbmedia.ch können sämtliche Varianten abgefragt und bestehende Standardsujets direkt am Fahrzeug visualisiert werden.www.bvb.ch
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Ab 2017 sollen über 600 Doppelbildschirme in den Basler ÖV eingebaut sein.

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