«Swiss Diversity Think Tank»: Für eine inklusive, diverse Schweiz

Anlässlich des ersten «Swiss Diversity Think Tank» fordern dreissig Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Gesellschaft per Deklaration eine vielfältigere Schweiz.

Die Deklaration für Diversität und Inklusion (Bild: Sandra Blaser)

Diversität und Inklusion in der Schweiz sind auch 2022 Themen mit Aufholbedarf. Denn noch immer gibt es starke Unterscheidungen aufgrund von Geschlecht, sexueller Orientierung, Alter, ethnischer Herkunft und Nationalität, Religion und Weltanschauung, Beeinträchtigung sowie sozialer Herkunft. Mit dem Swiss Diversity Think Tank, der erstmals in Bern stattfand, ist die erste Denkfabrik mit Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Kultur, Gesellschaft, Religion und Wissenschaft entstanden, die sich mit konkreten Zielen und Massnahmen für eine bessere Zukunft einsetzen.

Eine Deklaration für Diversität und Inklusion

Anlässlich des ersten «Swiss Diversity Think Tank» am Montag, 21. März 2022,  haben sich namhafte Persönlichkeiten getroffen: Der Schwinger Curdin Orlik, Berns Stadtpräsident Alec von Graffenried, General Manager Estée Lauder Schweiz Maike Kiessling oder das Schweizer Model Manuela Frey haben mit den Initiant*innen Michel Rudin, Christoph Stuehn und Christiane Bisanzio die «Deklaration der Diversität und Inklusion in der Schweiz» gemeinsam erarbeitet und verabschiedet. «Damit die Schweiz in Zukunft ein Ort der Vielfalt wird, müssen wir alle verschiedenen Diversitäts- und Inklusions-Kategorien in unsere Gesellschaft implementieren, deren Entwicklungspotential erkennen und umsetzen», so der Vizepräsident von «Swiss Diversity», Michel Rudin.

Bekannte Schweizer Meinungsmacher*innen verpflichten sich

Nachdem der Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried die Repräsentant*innen und Initiant*innen begrüsst hatte, folgten kurze, inspirierende Worte von eben diesen. So sagte Initiant und Vizedirektor vom Kunsthaus Zürich, Christoph Stuehn: «Diversität und Inklusion müssen auch in der Kultur respektive in unserer Kultur – als Spiegel unserer Gesellschaft und Reibungsfläche für die Auseinandersetzung mit unserem menschlichen Dasein – eine noch wichtigere Rolle einnehmen». Und so fanden unterschiedliche Perspektiven zusammen, auch solche aus der Kulturbranche. Aber auch Vertreter*innen aus Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Wissenschaft waren anwesend. Mit ihrer Unterschrift auf der «Deklaration der Diversität und Inklusion in der Schweiz» haben sich alle Anwesenden bereit erklärt, ein offizielles Sprachrohr in ihrer Branche zu sein. Sie stehen somit mit ihrem Namen für die Förderung der Diversität und Inklusion in der Schweiz ein.

Alle TeilnehmerInnen vor der unterschriebenen Deklaration für Diversität und Inklusion am Swiss Diversity Think Tank (Bild: Sandra Blaser).

Gross, grösser, am grössten: die Visionen des Think Tanks

Nach der feierlichen Signierung der Deklaration zogen sich die Beteiligten erneut zurück, um die individuellen Ziele und Massnahmen jedes Einzelnen zu erarbeiten und festzuhalten. So erklärte Hans-Peter Nehmer, Leiter Unternehmenskommunikation & Sustainability bei der Allianz Suisse Versicherungs-Gesellschaft AG: «Wir sind überzeugt, dass der Austausch zum Thema Vielfalt die Gesellschaft, aber auch die Wirtschaft weiterbringt. Mitarbeiter*innen mit unterschiedlichem Hintergrund wirken sich positiv auf die Innovationsfähigkeit von Unternehmen und somit auf deren geschäftlichen Erfolg aus».

Schwinger Curdin Orlik möchte «Homosexualität im Sport normalisieren» und Daniela Frau, Diversity Managerin der ZHAW SML, will in Zukunft sicherstellen, dass «es zur Förderung von Diversität und Inklusion, einen intensiveren Austausch zwischen Student*innen und Unternehmen gibt». Neben den individuellen Zielen werden die Initiant*innen Michel Rudin, Simone Müller-Staubli und Stephan Lendi auch im Namen des «Swiss Diversity Think Tanks» gesellschafts- und unternehmensrelevante Massnahmen ins Leben rufen.

Neues Diversity-Zertifikat

Die Erste ist die Entwicklung eines Swiss Diversity-Zertifikats, für das sich Unternehmen bewerben können. «Damit soll ein Anreiz für Unternehmen geschaffen werden, sich stetig und ganzheitlich in mehreren Bereichen der Diversität und Inklusion weiterzuentwickeln und zu positionieren», erklärt Simone Müller-Staubli, Co-Founder der Swiss Diversity Plattform. «Uns ist es wichtig, die Schweizer Gesellschaft direkt in die Gestaltung unserer Zukunft und unseres Zusammenlebens einzubeziehen. Daher möchten wir alljährlich eine Online-Petition starten, die es uns ermöglicht zu den sieben Kernthemen tausende von Menschen mitreden und mitentscheiden zu lassen», so Michel Rudin, Co-Founder der Swiss Diversity Plattform.

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