Social Media: WWF Schweiz, Greenpeace Switzerland und Terre des Hommes auch 2019 top

Welche Schweizer Nonprofitorganisationen konnten 2019 auf Social Media punkten? Das Jahresranking der Digitalgentur Campfire überrascht: denn für den Erfolg auf Social Media zählt nicht länger die reine Community-Grösse, sondern eine Strategie für Reichweite, Wachstum und Engagement.

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Social Media ist diskussionslos zu einem wichtigen Eckpfeiler der Digitalisierung geworden. Wir alle verbringen rund ein Drittel unserer Online-Zeit in sozialen Netzwerken und lassen uns dort gerne zu Kaufentscheidungen und Meinungen beeinflussen.

Für Unternehmen, nicht nur im NGO/NPO-Bereich, ist Social Media daher eine riesige Chance zu wachsen, neue Potentiale zu erkennen, ihre Zielgruppen besser kennen zu lernen und ihr Geschäft nachhaltig zu verbessern.

 

Inwieweit ist die Digitalisierung bei Schweizer Nonprofit-Organisationen ankommen oder bereits umgesetzt?

Mit der Auswertung der Social Media Präsenz der Top 12 Schweizer Non Profit Organisationen lässt sich eine erste oberflächliche Einschätzung vornehmen.

Dabei ist die Grösse der Social Media Community mit Vorsicht zu geniessen: Fake-Accounts, Follow-Bots und grössere Aufräumaktionen von Instagram und Twitter lassen aufhorchen.

Spätestens seit der Anpassung des Facebook-Algorithmus Anfang 2018, hat die Anzahl an Followers und Fans keinen direkten Einfluss mehr auf die Reichweite und somit als alleinige Messgrösse für den Erfolg ausgedient.

«We want the time people spend on Facebook to encourage meaningful social interactions», sagte Mark Zuckerberg im November 2017.

Unternehmen müssen seither umdenken, um die Aufmerksamkeit ihrer Kunden zu gewinnen oder gar nur um diese überhaupt zu erreichen.

 

Was wirklich zählt auf Social Media

«Social Media ist eine strategische Herausforderung, die das gesamte Unternehmen betrifft», erklärt UX-Designer Dirk Unger von der Agentur Campfire. «Die Ziele, die mit Social Media erreicht werden sollen, müssen aus der Unternehmensstrategie abgeleitet werden. Dies erfordert aber auch ein Umdenken innerhalb des Unternehmens, das bei vielen noch nicht erfolgt ist.»

Und so messen viele Schweizer Unternehmen, nicht nur im NGO-Bereich, den Erfolg von Social Media weiterhin an der Anzahl Followers.

 

Ranking: Top 12 Schweizer NPO auf Social Media Vergleich 2018/2019
NPO Rang 2019 Community Total Rang 2018 Community Total Veränderung
WWF Schweiz 1 122’384 1 109’229 +12.0%
Greenpeace Switzerland 2 110’327 2 88’212 +25.1%
Terre des hommes 3 104’408 3 81’268 +28.5%
Amnesty International Schweiz 4 79’742 5 72’292 +10.3%
Save the Children Schweiz 5 76’831 4 78’376 -2.0%
SRK 6 56’060 7 38’725 +44.8%
Public Eye 7 48’840 6 41’221 +18.5%
Unicef Schweiz 8 37’203 8 27’407 +35.7%
Schweizer Paraplegiker Stiftung 9 30’231 9 24’584 +23.0%
Swissaid 10 25’241 10 24’522 +2.9%
World Vision Schweiz 11 20’755 11 20’393 +1.8%
Solidar Suisse 12 20’597 12 19’475 +5.8%
QUELLE: Campfire

Unter den Top 3 NPOs in Bezug auf Community-Grösse auf Facebook, Instagram und Twitter sind wie auch im letzten Jahr WWF Schweiz, Greenpeace Switzerland und Terre des Hommes mit insgesamt jeweils über 100’000 Followern.

Zu den Gewinnern in Bezug auf Community-Wachstum im Vergleich zum Vorjahr zählen hingegen SRK (+44,8%), Unicef Schweiz (+35,7%) und Terre des Hommes (+28,5%). Diese NPOs haben im letzten Jahr das grösste Community-Wachstum realisiert — ein guter Indikatoren für begeisternde Inhalte und die Umsetzung einer user-zentrierten Strategie.

Zu den Verlierern im Jahresvergleich 2018/2019 in Bezug auf das Community-Wachstum gehören Save the Children (-2%), World Vision Schweiz (+1,8%) und Swissaid (+2,9%).

 

Takeaway

Um den tatsächlichen Erfolg ihrer Aktivität auf Social-Media zu bestimmen müssen Unternehmen strategische Unternehmensziele setzen und quantitativ wie auch qualitativ messen. Auf Social Media können daher neben Kundenengagement und Kundenbindung auch Verkäufe und Traffic sinnvolle Erfolgsindikatoren sein, die damit natürlich über Social Media allein hinausgehen und für die ein professionelles Tracking- und Mess-System benötigt wird. Viele Firmen sehen in Social Media schon heute weit mehr als nur ein Marketinginstrument, das ihnen nachhaltig zur Realisierung einer kundenzentrierten Marke, im Kundendialog, beim Innovationsmanagement und Unternehmenswachstum hilft.

Der Autor

Dirk Unger ist UX Designer, Mitgründer und Partner der Digitalagentur Campfire. Er berät grosse und kleine Firmen rund um die Themen User-Experience, Social Media und Content Marketing sowie Marketing Automation. Seit 2017 betreut campfire UNICEF Schweiz bei der Strategie und Kampagnenarbeit auf Social Media.

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