«SRG-Frontalangriff auf KMU»: CMF protestiert gegen neue Admeira-Tochter

Der Verband der Schweizer Content-Marketing-Agenturen (Content Marketing Forum Schweiz) hält es für «höchst problematisch», dass die Werbevermarktungsgesellschaft Admeira, an der die SRG beteiligt ist, mit einer eigenen Content-Agentur am Markt auftritt.

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Vor Kurzem gab Admeira bekannt, dass das Joint Venture mit einer Tochtergesellschaft namens Adtelier neu in den Markt für Content Marketing, Native Advertising und Storytelling einsteigen will (Werbewoche.ch berichtete).

In der Schweiz werden diese Dienstleistungen durch mehrere hundert private Unternehmen angeboten, die allermeisten typische KMU mit 2-50 Mitarbeitenden. Der Markt sei dynamisch und befindet sich im Wachstum, schreibt das Content Marketing Forum Schweiz (CMF) in einer Stellungnahme. Die Schweizer Agenturen zeichneten sich auch im internationalen Vergleich als äusserst innovativ und agil aus. Unter den Agenturen herrsche ein harter aber fairer Konkurrenzkampf.

«Schwergewicht mit staatlicher Unterstützung»

Durch den Einstieg von Adtelier/Admeira in diesen Markt entstehe ein neues Schwergewicht, das die bestehenden Agenturen substanziell konkurrenzieren wolle und werde, prophezeit der Verband der Content-Marketing-Agenturen. Neue Mitbewerber mit starker Marktmacht seien aus unternehmerischer Sicht schmerzhaft – dass dies im vorliegenden Fall mit staatlicher Unterstützung geschehe, betrachte man aber als höchst problematisch, kritisiert das CMF.

«Unsere Kritik richtet sich an die SRG, die massgeblich an Admeira und damit an Adtelier beteiligt ist. Wir sind dezidiert der Meinung, dass es weder dem Leistungsauftrag der SRG oder dem Subsidiaritätsprinzip entspricht, noch im Sinne von Politik und Bevölkerung ist, dass eine gut funktionierende, von KMU geprägte Branche frontal angegriffen, konkurrenziert und damit existentiell geschwächt wird. Dass dies unter Einbezug unserer Gebührengelder erfolgt, ist besonders stossend», heisst es im Schreiben weiter.

Brief an Bundespräsidentin Doris Leuthard

In einem Schreiben an Bundesrätin Doris Leuthard und das Bakom hat das CMF seinen Protest deponiert. Durch den Brief erhoffe man sich eine klare Stellungnahme der verantwortlichen Stellen zu den angesprochenen Problemen. (hae)

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