Blaues Kreuz hält Überraschungs-Erfolg für möglich

Obwohl alle grossen Parteien gegen die kantonale Vorlage «Gegen Alkoholwerbung im Sport» sind, halten die Initianten vom Blauen Kreuz einen Überraschungs-Erfolg für möglich - und werfen den Gegnern vor, mit ihrer Kampagne das Stimmvolk in die Irre zu führen.

Der Zürcher Kantonalverband für Sport werbe mit zweifelhaften Behauptungen für ein «Nein» an der Urne, kritisiert das Blaue Kreuz in einer Mitteilung vom Donnerstag. Die radikale Tonalität und die Einschüchterungskampagne seien nicht nachvollziehbar. Der Verband hatte die Initiative als «Killer für den Vereinssport» bezeichnet, weil Vereine ohne Sponsoren nicht überleben könnten. Das Blaue Kreuz Zürich bezeichnet diese Aussagen zudem als irreführend. Geschäftsführer Stephan Kunz betont in der Mitteilung, dass mit der Annahme der Initiative zwar durchaus Werbeflächen im Sportumfeld frei würden. Diese Flächen seien aber auch attraktiv für alkoholfreie Werbung. Dass Sportvereine Probleme haben könnten, die Lücken zu füllen, glauben die Initianten nicht.

Nur die EDU empfiehlt ein Ja

Alle grossen Parteien gaben für das absolute Alkohol-Werbungsverbot im Sportumfeld die Nein-Parole heraus. Die EVP beschloss Stimmfreigabe. Für ein Ja plädiert lediglich die EDU. Die Vorlage kann somit als wenig aussichtsreich bezeichnet werden. Das Blaue Kreuz ist jedoch überzeugt, dass viele Stimmbürger anderer Meinung sind als die Parteien. Als Beweis zieht es eine Online-Befragung des Marktforschungsinstitutes Isopublic heran, die das Blaue Kreuz selber in
Auftrag gegeben hatte.

Umfrage sagt 56 Prozent Ja-Stimmenanteil voraus

Gemäss dieser Umfrage hätte die Initiative Anfang April einen Ja-Stimmenanteil von rund 56 Prozent erreicht. 34,5 Prozent der Befragten hätten die Vorlage «ganz sicher» angenommen, weitere 21,9 Prozent hätten ihr «sehr wahrscheinlich» zugestimmt. Interessant sei dabei besonders, dass von diesen Ja-Stimmenden 45 Prozent in einem Sportverein seien, schreibt das Blaue Kreuz. Für die Umfrage wurden 1000 Stimmberechtigte befragt. (SDA)

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