Der Flirt-Faktor

Gastkommentar In der Werbung geht es vor allem darum, mit herausragenden Ideen gute Resultate zu erzielen. Der ADC ist dafür da, diese auch messbar zu machen.

Gastkommentar In der Werbung geht es vor allem darum, mit herausragenden Ideen gute Resultate zu erzielen. Der ADC ist dafür
da, diese auch messbar zu machen.
Nehmen Sie bitte die nächstbeste Zeitung oder Zeitschrift und blättern Sie zur ersten Anzeige. Würden Sie so Ihrer Frau oder Ihrem Mann ein Kompliment machen? Blättern Sie weiter zur nächsten Anzeige. Würden Sie so mit der reizenden Dame oder dem hübschen Herrn auf dem Barstuhl nebenan flirten? Machen Sie diesen Test auch noch mit den nachfolgenden zwanzig Anzeigen. Die meisten werden durchfallen. Was soll dieser Quatsch, werden Sie jetzt sagen. Dieser Quatsch soll sie daran erinnern, dass, verkürzt gesagt, Werbung zum einen dafür da ist, bestehende Kunden in ihrer Kaufwahl zu bestätigen und zum anderen dafür, neue Kunden charmant zu umgarnen. Weder Lieblosigkeit noch Rüpelhaftigkeit, noch Prahlerei, noch inhaltliche Leere werden dabei helfen. Und doch mahnt leider ein grosser Teil dessen, was wir uns täglich in der Presse, an Plakatwänden, in Radio und TV ansehen und anhören müssen, an gockelhafte Selbstbeweihräucherung oder einfallsloses Gebalze.Wer nicht den Mut und den Einfallsreichtum hat, regelmässig seiner Partnerin oder seinem Partner einfühlsam (Strategie) und überraschend (Idee) und gekonnt (Umsetzung) ein Kompliment zu machen, wird kaum je zu hören bekommen: «Du bist der Beste.» In gesteigertem Masse gilt das an unserer fiktiven Bar, wo banales Macho-Gehabe und hohles Brustraus auch wenig Erfolgschancen haben.
Die Flirt-Erfolge kann man rein numerisch messen und bewerten. Dafür ist der Effie Schweiz da. Und das Flirt-Vorgehen kann man rein subjektiv beurteilen. Dafür ist der ADC Schweiz da. Und weil das die einzige massgebende Vereinigung von Profi-Flirtern ist, mag es wenig erstaunen, dass fast alle Flirtereien, die Effies gewinnen, vorgängig auch vom ADC ausgezeichnet wurden. Ist aber eigentlich logisch: Wer gut flirtet, hat a priori bessere Erfolgschancen. Und eigentlich auch logisch ist, dass die, die den ganzen Tag nichts anderes tun, als erwiesenermassen gut zu flirten, recht treffsicher sagen können, was ein guter Flirt ist und was nicht.
Der Umkehrschluss: Werber, die sagen, ADC und Effie seien nicht wichtig, haben wenig Ahnung vom Leben, scheren sich einen Deut um die Resultate ihrer Kunden und tun mir Leid. Und Kunden, die sagen, ADC und Effie seien nicht wichtig, arbeiten wohl in einer Firma, in der es nicht um Zahlen geht.
Denn nur herausragende Ideen erzielen auch herausragende Resultate. Und wenn es in der Werbung nicht darum geht, worum denn dann? Heute mehr denn je. Kurz: ja zum ADC.
> Daniel Krieg ist Mitinhaber von Krieg, Schlupp, Springer & Jacoby und Vorstandsmitglied des ADC Schweiz.

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