Auch Admeira ist Opfer der weltweiten Cyber-Attacken geworden

Wenige Wochen nach der globalen Attacke des Trojaners «WannaCry» hat ein Cyber-Angriff Dutzende Unternehmen vor allem in der Ukraine lahmgelegt. Betroffen sind nicht nur ausländische Unternehmen, sondern auch Admeira. Dies bestätigt das Schweizer Werbe-Joint-Venture gegenüber der Werbewoche.

admeira

Ersten Erkenntnissen zufolge handelte es sich um eine Version der bereits seit vergangenem Jahr bekannten Erpressungs-Software «Petya», der Computer verschlüsselt und Lösegeld verlangt. Vor allem die Ukraine, Russland, England und Indien sind nach Einschätzung von Schweizer Experten Opfer von Hackerangriffen geworden.

Auf Anfrage der Nachrichtenagenturen SDA und Reuters teilte die Schweizer Melde- und Analysestelle Informationssicherung (MELANI) am Dienstag mit, Schweizer Unternehmen seien gegenwärtig vorliegenden Informationen zufolge nicht betroffen. Es gebe Hinweise, dass das Schadprogramm «Petya» erneut im Umlauf sei.

Admeira betroffen

Die Werbewoche hat aber erfahren: Mit Admeira ist auch ein Schweizer Unternehmen Opfer der Attacke geworden. So ist die Website des Werbevermarkters seit Stunden nicht zu erreichen. «Ja, Admeira ist ebenfalls von dem weltweiten Cyber Angriff getroffen, dem Petya.A», bestätigt Sprecherin Romi Hofer auf Anfrage der Werbewoche. Man sei «mit Hochdruck daran, die Situation zu analysieren und Massnahmen einzuleiten.»

Kurz darauf wendete sich Admeira über Twitter an die Kunden: Die Ausspielung der TV-Werbung für die SRG sei im Moment gewährleistet, die Anzeigen für Blick und Blick am Abend seien «safe», ebenso alle Anzeigen, die diese Woche in den Publikationen von Ringier Axel Springer Schweiz erscheinen würden. «Die Adserver sind nicht betroffen, entsprechend können die Online-Kampagnen wie gewohnt ausgespielt werden.»

Ukraine und WPP im Visier

Besonders hart traf die Attacke zuvor die Ukraine. Bei der Polizei gingen bis zum Nachmittag 22 Anzeigen ein – betroffen sollen der Staatskonzern Antonov, Banken, Post, ein Stromnetzbetreiber und mindestens ein Mobilfunk-Anbieter sein. Berater des Innenministeriums sprechen von den bislang schwersten Hackerangriffen in der Geschichte des Landes. Die Attacken würden von Russland ausgeführt, heisst es.

Nach der Ukraine und Russland breitete sich die Attacke nach Westeuropa aus. Nebst dänischen und französischen Unternehmen meldete am Dienstag auch WPP, von den Angriffen betroffen zu sein. Der britische Konzern aus Werbedienstleistern und Medienunternehmen ist die grösste Werbeholding der Welt, zu der unter anderem JWT, Ogilvy, Scholz & Friends, Young & Rubicam und Grey gehören. (hae)

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