Zu guter Letzt: Meer Schuh, weniger Netze

Der Schutz der Weltmeere wird sexy: Adidas stellt aus illegalen Fischernetzen und aus dem Meer gefischtem Abfall Sneakers her.

Dass es um die Meere nicht sonderlich gut steht, ist nichts Neues. Einerseits werden sie hoffnungslos überfischt, andererseits hoffnungslos zugemüllt: 300'000 Tonnen Abfall schwimmen in den Weltmeeren – hauptsächlich Verschlüsse von Plastikflaschen, Verpackungsmaterial und alte Fischernetze – und stellen eine ständige Gefahr für die ohnehin bedrängten Meeresbewohner dar.

Der Sportartikelhersteller Adidas hat sich mit der Umweltschutzinitiative Parley for the Oceans zusammgengetan und präsentierte jüngst ein Konzept, wie aktiv gegen die Missstände vorgegangen werden soll: Mit Turnschuhen, hergestellt aus illegalen Hochsee-Netzen, die nicht nur die «gewünschte» Fischart, sondern sämtliche Lebewesen fangen und töten. «Eingesammelt» werden solche Netze von den Umweltaktivisten der Organisation Sea Sheperd vor der Küste Westafrikas. Zum Beispiel, als diese im April nach einer 110-tägigen Verfolgungsjagd die in Seenot geratenen Wilderer aus dem Wasser fischte und ihre illegalen Netze beschlagnahmte. Teile dieser Netze, sowie anderer verwendbarer Meeresmüll, wurden für den in New York vorgestellten Prototypen verwendet.

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Dass mit Turnschuhen die Welt verbessert werden soll, ist neu. Bisher wurden sie eher mit Themen wie Kinderarbeit oder sonstigen inakzeptablen Produktionsbedingungen in Verbindung gebracht. In Zukunft soll der Meeresmüll auch in anderen Adidas-Produkten Verwendung finden. T-Shirts, Kleidung, Hosen. Also ungefähr das, was Pharell Williams und G-Star mit «Raw for the oceans» schon länger machen. Aber keine Angst: Es ist genug Müll für alle da – leider. Sensibilisieren kann man aber zweifelsohne nie genug. (hae)  

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