Kleinstadt und Volta Studio rücken Frauenbünde ins Scheinwerferlicht

Das Gosteli-Archiv zur Geschichte der Schweizerischen Frauenbewegung erzählt mit dem Projekt #zusammenfrauen Erfolge nach, die Frauen in der Schweiz gemeinsam erkämpft haben. Für die Aktion zeichnen die Kleinstadt Agentur und Volta Studio verantwortlich.

Mit den Frauen ist zu rechnen: Das zeigen die bislang sieben Erfolgsgeschichten, die das Gosteli-Archiv zur Geschichte der Schweizerischen Frauenbewegung für seine Aktion #zusammenfrauen nacherzählt. Unter dem Titel «Da fraut sich was zusammen» schildert das Archiv, das von der Frauenrechtlerin Marthe Gosteli vor 40 Jahren gegründet worden ist, wie sich Frauen in der Schweizer Geschichte immer wieder in Gruppierungen und Allianzen zusammentaten, um sich Rechte und Freiheiten zu erkämpfen.

Animierte Archivschachtel als Zeitmaschine

Mit der Aktion will die Gosteli-Stiftung im Hinblick auf den Frauenstreik vom 14. Juni 2023 darauf aufmerksam machen, dass Frauen im Verbund die grössten Erfolge feiern. Eine Website mit vielen Archivalien – alten Flyern, Fotos und Videoausschnitten – bildet das Herzstück der Aktion, die von einem Instagram-Auftritt, einem Video und Plakaten begleitet wird. Eine animierte 3-D-Archiv-Schachtel zeigt besonders gut die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart und bildet das Portal zum Eintauchen in die sieben Erfolgsgeschichten.

Kommunikationstechnisch stand die Fragestellung im Zentrum, wie sich aufzeigen lässt, welche Leistungen ein Archiv für die breite Öffentlichkeit bringt. Die Umsetzung mit neu erarbeiteten Inhalten auf einer eigenen Microsite und einem passenden Instagram-Auftritt schlägt diese Brücke zu einem jüngeren und nicht spezialisierten Publikum. «Wir wollten aufzeigen, dass die Frauen von heute nicht alles neu erfinden müssen», sagt Sarah Pfäffli von der Kleinstadt Agentur. «Die Herausforderung war dabei, diese Geschichten zwar attraktiv zu erzählen, dabei aber auch nicht zu stark zu vereinfachen.» Das Storytelling anhand von konkreten Beispielen und der Fokus auf Erfolge und Strategien soll dazu beitragen, möglichst viele interessierte Menschen über die Errungenschaften der Frauengruppierungen zu informieren.

Fast eine reine Frauenproduktion

Auch das Design hilft, diese Brücke zu schlagen. Es nimmt bestehende Elemente aus dem Gosteli-Archiv auf, etwa das «Gosteli-Orange», macht aber mit gesprayten Elementen auch klar, dass die Frauen schon – oder besonders – früher unkonventionelle Wege gehen mussten, um ihre Anliegen zu vertreten, da sie lange keine politischen Rechte hatten. «Uns war von Anfang an klar, dass die Archivschachtel eine zentrale Rolle innehaben müsste in dieser Aktion», sagt Selina Muth von Volta Studio.

Für beide kleinen Agenturen war das Gosteli-Archiv «eine Traumkundin», wie Isabelle Lindner von Volta Studio betont. Für das gesamte Projekt waren mit Ausnahme der Videoproduktion ausschliesslich Frauen verantwortlich. Ein Umstand, der in der Werbe- und Marketingwelt wohl noch immer Seltenheitswert hat.


Verantwortlich beim Gosteli-Archiv: Lina Gafner (Co-Direktorin), Tabea Fröbel, Joana Burkart. Verantwortlich bei Kleinstadt Agentur: Sarah Pfäffli, Eva Hefti (Konzeption, Redaktion, Produktion). Verantwortlich bei Volta Studio: Isabelle Lindner, Selina Muth (Konzeption, Kreation, Realisation). verantwortlich bei Roli Deluxe: Salome Grand (CGI).
Video: Flo Wyss.

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