Ja-Kampagne zum Tabakwerbeverbot stammt von Feinheit

Wie bereits die erfolgreiche Kampagne für die Pflegeinitiative hat Feinheit die am Sonntag angenommene Volksinitiative «Kinder ohne Tabak» konzipiert. Zudem war die Agentur an der Grundkonzeption der ebenfalls erfolgreichen Nein-Kampagne zur Stempelsteuer beteiligt.

Tabakwerbeverbot

Die Mehrheit der Raucher*innen beginnt als Minderjährige mit dem Tabakkonsum. Dass Tabakwerbung massiv zum Raucheinstieg von Kindern und Jugendlichen beiträgt, zeigen zahlreiche Studien. Deshalb lancierte eine breite Allianz bestehend aus der gesamten Ärzteschaft, grossen Gesundheitsorganisationen wie Krebsliga und Lungenliga, Sport- und Jugendverbänden sowie zahlreichen weiteren Organisationen die Initiative «Kinder ohne Tabak». Das Ziel: Tabakwerbung überall dort verbieten, wo sie die Kinder und Jugendliche erreicht.

Visual rückt Problem ins Zentrum

Bei der Grundkonzeption der Kampagne zeigte sich rasch, dass die Initiative die besseren Argumente auf ihrer Seite hat. Feinheit stand darum vor der Herausforderung, diesen Argumenten gegen eine von der Tabaklobby mitfinanzierten Millionenkampagne genügend Sichtbarkeit zu verschaffen.

So rückte Feinheit im Hauptvisual das emotionale Kernproblem in den Fokus: Zu viele Kinder und Jugendliche in der Schweiz rauchen gelegentlich oder sogar regelmässig – nämlich rund ein Viertel der 17-Jährigen und rund 15 Prozent der 15-Jährigen.

Mit Engagement gegen eine Millionenkampagne

Die grosse Stärke der Ja-Kampagne war das Engagement der Trägerschaft und der zahlreichen Unterstützer*innen aus allen politischen Lagern, dem Gesundheitsbereich oder dem Sport. Wichtiges Ziel der Kampagne war es daher, dieses Engagement zu ermöglichen und sichtbar zu machen.

Angeführt von einem breit aufgestellten nationalen Komitee mit Vertreter*innen aus Politik und Gesellschaft, leisteten knapp 20 Kantonalkomitees viel Aufklärungsarbeit und verteilten hunderttausende von Flyern.

Auf der Kampagnenwebsite wurden weit über 1000 individuelle Botschaften erstellt und persönlich wie über die Social-Media-Kanäle der Kampagne auf Twitter, Facebook und Instagram verbreitet. Zudem wurden Tausende von Apotheken, Drogerien, Arztpraxen und Geschäftsstellen mit Kampagnenmaterial beliefert.

Ständemehr als Herausforderung

Von Anfang an war klar, dass die Initiative in den kritischen Bereich kommen könnte, wo sie trotz Volksmehr knapp am Ständemehr zu scheitern droht. Feinheit legte entsprechend von Beginn an einen Fokus auf die Hürde Ständemehr: Von der Analyse, über den Mitteleinsatz und die Mediaplanung bis zum Online-Marketing.

Erfolgreiches Referendum in der Steuerpolitik

Auch zum Nein beim Stempelsteuer-Referendum hat Feinheit beigetragen – wenn auch deutlich kleineren Teil. Im Auftrag der SP Schweiz erarbeitete die Agentur im Juni 2021 die visuellen und inhaltlichen Grundlagen für die Referendumsphase.

Die Konzeption lehnte sich bewusst an die erfolgreichen steuerpolitischen Referenden der letzten Jahre (USR III, Kinderabzüge) an. Einerseits um eine inhaltliche Verbindung zwischen diesen Vorlagen zu schaffen, bei denen immer eine wohlhabende Minderheit auf Kosten der Allgemeinheit hätte bevorzugt werden sollen. Andererseits um die komplexe Materie Stempelsteuer verständlich herunterzubrechen. Beides ist gelungen, wie die erfolgreiche Unterschriftensammlung wie auch die 62,7 Prozent Nein-Stimmen zeigen.

Weitere Artikel zum Thema