Heuschnupfen: Publicis macht für Sanofi Pollen zu Designobjekten

Um auf die Pollen-Problematik aufmerksam zu machen, hat Publicis für den Pharmahersteller Sanofi und seine Heuschnupfenmittel Telfastin, Opticrom und Nasacort eine Kampagne weitab von klassischer Werbung entwickelt.

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Rund 20 Prozent aller Schweizer leiden zwischen Januar und August an Heuschnupfen und meiden während dieser Zeit die Nähe zu Bäumen und Blütenpflanzen. Tatsache ist aber, dass Pollen nicht nur draussen vorkommen, sondern auch drinnen. Denn beim Lüften sowie über Kleider und Haare gelangen Pollen in alle möglichen Innenräume wie beispielsweise Wohnungen und Büros.

Für die Kampagne eruierte Publicis zu Beginn in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie die häufigsten Pollenarten, die in der Schweiz Heuschnupfen auslösen: Esche, Birke, Gras, Ambrosia, Sonnenblume und Löwenzahn. Deren ungeahnte Schönheit fiel beim Blick durch das Rasterelektronenmikroskop auf, was zu der Idee führte, die Pollen zu vergrössern und daraus echte Designobjekte, nämlich hochwertige und voll funktionsfähige Lampen zu kreieren und diese im Rahmen von Aktionen und Events in verschiedensten Innenräumen aufzuhängen. Zum Beispiel mitten in die Ausstellung bei Möbel Pfister, passend zu allen anderen Möbeln und Einrichtungsgegenständen aus dem Wohnbereich.

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Interessierten sich die Kunden also für eine vermeintlich schöne Designerlampe, wurden sie durch das Etikett über die jeweilige Pollenbezeichnung, das entsprechende Heuschnupfen-Produkt von Sanofi und über die Idee der Aktion aufgeklärt – also darüber, dass Pollen auch in Wohnbereichen vorkommen können.

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Die Aktion wurde auf weitere Ausstellungsorte ausgeweitet, wo man ebenfalls Lampen, aber keine Pollen erwarten würde. Darunter Bars, Restaurants, Hotellobbys, Fitnessclubs und Pop-up-Stores. Ausserdem hingen die Pollenlampen auch in Apotheken, wo die Heuschnupfen-Produkte von Sanofi direkt beworben wurden. Aktuell sind die Pollenlampen noch bis Ende Mai 2017 in der Bellevue Apotheke in Zürich zu sehen.

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Für das Projekt arbeitete Publicis mit Jungdesignern der Zürcher Hochschule der Künste zusammen. Am Bildschirm wurden wissenschaftliche Mikroskop-Bilder als 3D-Objekte nachgebaut und in Lampen umgewandelt. Dabei hat man die naturgegebenen Formen und Strukturen der Pollen nachmodelliert. Die eindrückliche Lampenserie wurde anschliessend mittels selektivem Lasersintern und dem Ausgangsstoff Nylonpulver in einem 3D-Druckverfahren hergestellt. Diese Technologie erlaubt es, auch grosse Objekte mit vielen kleinen Details und komplexen Strukturen zu produzieren. Das Resultat ist so verblüffend und hochwertig, dass selbst die Produktdesigner beeindruckt waren. Und mit ihnen viele weitere Menschen, die bis heute die Pollenlampen live erlebt haben und in zahlreichen, design-spezifischen Blogs darüber berichten.

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Aufgrund der grossen Nachfrage werden die Designobjekte mittlerweile unter Pollenlampen.ch zum Verkauf angeboten. Die Preise pro Lampe bewegen sich zwischen 450 und 1400 Schweizer Franken.

https://www.youtube.com/watch?v=/5MxJ09qCq6k

Verantwortlich bei Sanofi: Francis Francis (Marketing Consumer Health Care), Marine Kieffer (Brand Manager), Beat Schori (General Manager). Verantwortlich bei Publicis: Thomas Wildberger (CEO), Michael Brauchli, Urs Schrepfer (CD), Regine Cavicchioli (AD), Christian Stüdi (Text), Frank Lang (Managing Director Digital), Salomé Koller, Christian Brütsch (Beratung). Verantwortlich bei Prodigious: Cem van der Schaar (Managing Director), Sandro Ducceschi (Web-Programmierung), Stefan Rüegg (Inhouse Video Producer), Eliane Stettler (Art Buying); Pascale Weber (Fotografie); Remo Schlüp (Kamera), Roman Jurt, Michael Kennedy (Product Design).

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