BAG verteidigt Impfkampagne mit Fail-Videos

Das BAG führt eine Werbekampagne für die Covid-Impfung mit sogenannten Fail-Videos nicht weiter. Gemäss BAG entspricht dies dem ursprünglichen Plan. Um eine Reaktion auf öffentliche Kritik handle es sich bei dem Schritt nicht.

Das BAG hatte die «Really»-Kampagne erst Mitte September gestartet (Werbewoche.ch berichtete). Videos in den Sozialen Medien zeigten Personen, bei denen einiges schiefläuft – etwa einen jungen Mann, der sich einen Feuerwerkskörper in die Hose steckt. Erklärtes Ziel der Kampagne war, jungen Menschen Ängste vor der Covid-Impfung zu nehmen.

Die Fail-Videos seien von Anfang an als erstes Element einer mehrstufigen Kampagne vorgesehen gewesen, teilte BAG-Sprecher Gregor Lüthy am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Sie würden nicht ersetzt, sondern planmässig durch die nächste Kommunikationsmassnahme abgelöst. Die aktuelle von Rod Kommunikation umgesetzt Kampagne «Lieber impfen lassen» wurde am Montag vorgestellt (Werbewoche.ch berichtete).

Kein Misserfolg

Als Misserfolg wertet das BAG die Fail-Videos nicht: Sie hätten aktuelle Trends aufgenommen, mit denen die Zielgruppe vertraut sei, und seien breit rezipiert worden, erklärte Lüthy.

Künftig setzt das BAG auf «Lieber impfen lassen», um junge Menschen von der Impfung zu überzeugen. Er ist die Antwort auf eine Reihe rhetorischer Fragen. «Nach jeder Chilbi in Quarantäne?» oder «Vor jedem Ausgang testen lassen?», wird etwa gefragt.

Aktuelle Kampagne deutlich teurer

Gemäss BAG-Sprecher Lüthy belaufen sich die Kosten für die «Really»-Kampagne mit den Fail-Videos auf ungefähr 230’000 Franken. Mit eingerechnet sind dabei die Kosten für die Verbreitung.

Bei der Kampagne «Lieber impfen lassen» setzt der Bund nicht nur auf die sozialen Medien, sondern auch auf Plakate und Anzeigen auf Bildschirmen an öffentlichen Orten. Das BAG rechnet mit Kosten von ungefähr 1,14 Millionen Franken. (SDA/swi)

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