KS lanciert Code of Conduct zur klaren Trennung von Werbung und Redaktion

Der Kommunikationsrat von KS/CS Kommunikation Schweiz hat an seiner letzten Sitzung für die Kommunikations­wirtschaft mass­ge­bende Entscheide getroffen. Hervorzuheben sind eine Motion zu einer konsumen­ten­freundlicheren Preisbekanntgabeverordnung PBV sowie ein Code of Conduct zur klaren Trennung von Werbung und Redaktion in den Onlinemedien und auf Social-Media-Plattformen.

kscs

Der Kommunikationsrat von KS/CS Kommunikation Schweiz1 hat wichtige Weichen für die Schweizer Werbewirtschaft gestellt. Für die gesamte Branche massgebend wird der neue Code of Conduct sein «Trennungsgebot und Erkennbarkeit der kommerziellen Kommunikation», der im Ent­wurf vorliegt.

Als Antwort auf die Diskussion über die teilweise ungenügende Abgrenzung zwischen Werbung und redaktionellem Teil besonders in den Onlinemedien und auf Social-Media-Plattformen hat der Dachverband der kommerziellen Kommunikation in Zusammen­arbeit mit der Schweizerischen Lauterkeitskommission Richtlinien für das Verhalten bei aktuellen Werbeformen wie Native Advertising, Sponsored Content, Branded Content oder Influencer Marketing festgelegt.

Konsumentenfreundlichere Preisbekanntgabeverordnung

Ständerat Filippo Lombardi, Präsident von KS/CS Kommunikation Schweiz, wird in der Wintersession eine Motion einreichen für eine konsumentenfreundlichere Preisbekannt­gabeverordnung PBV. Die heutigen Regelungen, die in ihren Grundzügen nicht bestritten werden, sind für die Konsumentinnen und Konsumenten oftmals ein Buch mit sieben Siegeln. Die sogenannten Legal Lines sind häufig schwer verständlich und insbesondere in der Plakatwerbung kaum in vernünftiger Zeit lesbar, obwohl sie zum Beispiel in der Automobilwerbung bis zu einem Viertel der Werbefläche einnehmen.

Ziel ist neben einem besseren Verständnis die Möglichkeit, für die detaillierten Legal Lines aufs Internet oder an den Händler verweisen zu können so wie es seit Langem aus der Medikamenten­werbung vertraut ist. Die Motion geht auf Markus Ruf von der Werbeagentur Ruf Lanz zurück, der anlässlich des Workshops «Automobilwerbung: Ungeliebte Pflicht» von KS/CS Kommunikaton Schweiz einen entsprechenden Vorschlag eingebracht hat.

«Genève Zéro Pub»: Lokale Initiative, nationale Ausstrahlung

Zwar ist es auf den ersten Blick «nur» eine lokale Initiative, doch näher betrachtet gehe «Genève sans Pub» die gesamte Werbewirtschaft etwas an, schreibt KS/CS. Noch bis zum 7. November 2017 haben die Initianten demnach Zeit, um Unterschriften zu sammeln für ein Verbot von kom­mer­ziellen Plakaten auf öffentlichem Grund, wie es bereits einzelne Gemeinden in der Roman­die kennen (z.B. Presinge, aber auch Städte wie Grenoble und Sao Paulo). Das zeige, dass solche Initiativen fatale Signalwirkung haben können, argumentiert der Verband. Umso wichtiger sei es, die Initiative mit vereinten Kräften zu bekämp­fen. KS/CS Kommuni­kation Schweiz will gemeinsam mit den Plakatgesellschaften in einem allfälligen Abstim­mungskampf aufzeigen, welche negativen Folgen ein solches Verbot für die gesamte Volks­wirtschaft hat. Betroffen wären nicht nur die Plakat­gesellschaften, sondern genauso die Werbeauftraggeber und die Agenturen.

Datenschutzgesetz: Gong zur nächsten Runde

Aufgrund der Vernehmlassung zum ersten Entwurf für das neue Datenschutzgesetz, hat der Bund eine neue, abgeschwächte Fassung veröffentlicht. Zurzeit sei es noch nicht genau absehbar, wie weit sie den Anliegen der Direktvermarkter Rechnung trage, schreibt KS/CS. Wie bei der Initiative «Genève Zéro Pub» sei es auch hier entscheidend, geschlossen aufzutreten und die Interessen der Kommunikationswirtschaft mit einer Stimme zu verteidigen. Der Lead in dieser Vorlage liegt beim Schweizer Dialogmarketing Verband; KS/CS Kommunikation Schweiz sichert dem SDV jedoch die volle Unterstützung zu. (hae/pd)

1 Der Kommunikationsrat ist das Kompetenzzentrum der Werbewirtschaft mit Vertretern der drei Hauptträger von KS/CS Kommunikation Schweiz, den Werbeauftraggebern, Medienunternehmen und Werbeagenturen sowie Repräsentanten weiterer wichtiger Branchenorganisationen wie IAB Switzerland, Promoswiss, Schweizer Dialogmarketing Verband (SDV), Schweizer-Werbeauftrag­geberverband (SWA) und Verband Schweizer Medien.

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