Homerun für US-Werber

An der One Show gingen die 86 eingereichten Schweizer Arbeiten leer aus

An der One Show gingen die 86 eingereichten Schweizer Arbeiten leer ausVon Thérèse BalduzziMit einem viertägigen Festival feierte der One Club in New York die diesjährige One Show. Die Krönung stellte die Awardshow für TV-, Radio- und Printwerbung und die neue Kategorie Design im Lincoln Center dar. Unter den 91 Gewinnern befanden sich jedoch keine Schweizer.
Am meisten Preise in der Kategorie TV-Spots gewann Y&R aus Chicago: Zwei Goldstifte und einen Silberstift für ihre humorvolle Kampagne für H & R Block, eine Steuerberatungsfirma mit Filialen im ganzen Land. Im Spot «Another Baby, another Deduction» wird etwa die Geburt eines weiteren Kindes vor allem als zusätzlicher Steuerabzug begrüsst.
Cliff Freeman and Partners aus New York gewann zweimal Gold für ihre Kampagne für den Sportsender Fox Sports. Die Kampagne schlägt Kapital aus den primitivsten Vorurteilen über Geschlechterunterschiede: In einem Spot fragt etwa ein kleines Mädchen seinen Papa, ob es stimme, dass der verstorbene Hund jetzt mit anderen Hunden im Himmel spiele, worauf der wegen der Footballsaison zum Höhlenmenschen (sprich Footballfan) degenerierte, völlig unsensibel gewordene Vater antwortet, nein, der sei im Garten begraben. Weitere Goldpreise gingen an Saatchi & Saatchi, London und Hongkong. Zwei Silberstifte gewann Foote Cone & Belding für ihre äusserst originelle Kampagne für Amazon.com, die über die Festtage lief.
Grossgewinnerin der Printkategorie war die Agentur Mullen aus Wenham mit einer Kampagne für das American Heritage Dictionary. Darin werden Wörter wie «aequenos» (für «nass») benutzt, die es nicht gibt – aber stark an die Wortkreationen des amtierenden amerikanischen Präsidenten erinnern. Zudem wird zur Verbesserung des Englischen auf das Lexikon hingewiesen. Arnold Worldwide gewann zweimal Gold für ihre Volkswagen-Amerika-Kampagne, in der mit Hilfe eines Vulkans, eines Raumschiffs und eines Stuntmans übertrieben wird. Printpreise gewann auch Leagas Delaney aus San Francisco für ihre Adidas-Kampagne. Drei Ableger des TBWA-Netzwerkes gewannen zudem je einmal Gold.
Insgesamt wurden 16276 Beiträge zu The One Show eingereicht und 91 Gold-, Silber- und Bronzebleistifte verliehen, davon 56 an amerikanische Agenturen. Von den restlichen Ländern gewann Singapur am meisten, nämlich neun Preise, gefolgt von Südafrika mit sieben und England mit sechs. Spanien trug drei davon, Deutschland, Frankreich und Kanada erhielten je zwei und Argentinien, Brasilien, Neuseeland und Dänemark je eine Medaille. Schweizer Beiträge finden sich trotz 86 Einsendungen nicht mal unter den Finalisten.

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