Erfolg auch mit kleinen Inseraten

Die erst belächelte Baselland-Post erscheint nun wöchentlich und bildet eine ideale Werbeplattform für KMU

Die erst belächelte Baselland-Post erscheint nun wöchentlich und bildet eine ideale Werbeplattform für KMUVon Markus KnöpfliSeit fünf Jahren will die kleinformatige Baselland-Post den Inseraten des Baselbieter Kleingewerbes zu mehr Beachtung verhelfen. Der Erfolg zwang das Heft nun zu häufigerem Erscheinen.
Als Doris Hirschi 1995 die Novamedi GmbH gründete und die Baselland-Post herausgab, war sie eine Pionierin. Nicht nur deshalb, weil die im Verlagswesen unkundige Frau Neuland betrat, sondern weil sie für ihr Gratisblatt ein spezielles Kleinformat (149 x 222 Millimeter) wählte. Damit wollte sie den Kleininseraten vieler Kleingewerbler mehr Geltung verschaffen.
Auch gesamtschweizerisch gehörte die Baselland-Post zu den ersten Printprodukten dieser Grösse, weiss Fredy Weber, Geschäftsführer der Merkur Druck AG in Langenthal. Weber druckte das Heft von Anfang an und hat mittlerweile fünf weitere Aufträge für gleichformatige Periodika im Haus. Zudem ist die Merkur Druck seit letztem Mai Besitzerin der Novamedi GmbH.
Hirschi, die seit Wochen unerreichbar ist, soll ihren Verlag aus gesundheitlichen und familiären Gründen verkauft haben. Für Merkur Druck ist der Einstieg ins Verlagsgeschäft ein Novum. Das «erfolgreiche Blatt» habe er auch deshalb übernommen, weil er den Druckauftrag im Haus habe behalten wollen, sagt Weber.
Zurück zu Hirschis Konzept: Es ist aufgegangen. Die Baselland-Post, die vor fünf Jahren noch belächelt wurde und mit einer Auflage von 81000 Exemplaren gestartet war, konnte diese auf unbeglaubigte 113000 Exemplare erhöhen. Sie wird per Post im ganzen Baselbiet, im Kanton Basel-Stadt sowie in
25 Solothurner und fünf Aargauer Gemeinden an alle Haushalte
ohne Stoppkleber verteilt. Mehr noch: Das 14-täglich erscheinende Heft steigerte seinen Umfang von anfänglich etwa 48 auf durchschnittlich 90 Seiten. «Das Heft ist vor allem im Immobilienbereich sehr stark», attestiert gar Otto K. Walter, Anzeigenleiter der Basler Zeitung.
Doch im Overkill der Inserate drohte die ursprüngliche Absicht unterzugehen. Merkur Druck lässt das Heft deshalb seit Januar in überarbeitetem Layout neu wöchentlich, aber nur noch mit halbem Umfang erscheinen. «Davon profitiert der Inserent, denn seine Anzeige wird so wieder mehr beachtet», sagt Detlef Braun von der Triscom-Media AG, die seit letztem Mai mit dem Anzeigenverkauf beauftragt ist.
Ob sich die Änderung allerdings wegen der doppelten Vertriebskosten auf Dauer rechnet, muss sich auch nach einer leichten Erhöhung des Anzeigentarifs erst weisen: Neu kostet eine vierfarbige Seite 1271 Franken.

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