Grüsse aus dem Homeoffice – Folge 13: Guntram Friede, Salesforce

Guntram Friede ist Head of Marketing Switzerland des globalen CRM-Marktführers Salesforce. In unserer Serie «Grüsse aus dem Homeoffice» verrät er unter anderem, dass er sich eigentlich freut, neuerdings mehr zuhause zu sein.

Grüsse aus dem Homeoffice

Guntram Friede ist Head of Marketing Switzerland von Salesforce, dem weltweit führenden CRM-Anbieter. Wer noch nie direkt mit dem Unternehmen zu tun hatte, hat vielleicht zumindest schon zu dessen Beats getanzt: Seit vergangenem Jahr ist Salesforce nämlich der Hauptsponsor der Street Parade in Zürich. Ein Herzensprojekt von Guntram Friede, der sich aktuell auf das Raven in den eigenen vier Wänden beschränkt.

 

Werbewoche.ch: Seit wann befinden Sie sich im Homeoffice?

Guntram Friede: Seit dem 1. März habe ich unser Büro am Ernst-Nobs-Platz nicht mehr besucht.

 

Befindet sich Ihr ganzes Unternehmen weltweit im Homeoffice?

Zum jetzigen Zeitpunkt arbeitet bis auf wenige Ausnahmen der grösste Teil der Mitarbeitenden bei uns von zuhause.

 

Hatten Sie bei der Einrichtung Ihres Arbeitsplatzes mit technischen Problemen zu kämpfen?

Unsere Büros sind mit elektrischen Stehtischen ausgestattet. Ein solcher fehlt mir momentan noch zuhause. Eine erste Unterstützung kam mit 250 Franken, die wir nach Wunsch für den Arbeitsplatz zu Hause ausgeben dürfen. Ich sage immer: «Sitzen ist das neue Rauchen» (lacht).

Wo haben Sie sich eingerichtet?

Ich wechsel zu Hause gerne mal den Arbeitsplatz. Mal stehend in der Küche, liegend auf dem Balkon oder auch mal sitzend am Schreibtisch. Kommt immer drauf an was ich gerade zu tun habe und mit wem ich spreche.

Grüsse aus dem Homeoffice

Was benötigen Sie alles, um Ihrer Tätigkeit nachgehen zu können?

2015 haben wir eine Kampagne lanciert die hiess: «run your business from your phone». Unsere Technologie – mobile first – und diejenige anderer innovativer Anbieter erlaubt es uns auch heute von überall aus, auf die wichtigen Daten in Echtzeit zuzugreifen und uns mit allen Kunden, Mitarbeitern und Partnern zu vernetzen. Macbook, iPhone und natürlich Noise Cancelling Headphones begleiten mich überall hin.

 

Haben Sie Home-Office-Erfahrung oder handelt es sich um eine Premiere?

Das Homeoffice gehört seit Tag 1 bei mir dazu. Die Freiheit von überall arbeiten zu können, sehe ich als eines der grössten Privilegien an, welches ich nie wieder missen möchte.

 

Aufgrund der ersten Erfahrungen: Welche Prozesse gestalten sich im Vergleich zum normalen Berufsalltag schwierig?

Um die Innovation bei uns voranzutreiben habe ich immer auf face-to-face workshops gesetzt. Da müssen wir uns jetzt noch ein wenig anpassen, da alles über unser Video-Conferencing-Tools läuft. Auch die 1:1 Gespräche mit meinen Mitarbeitern habe ich gerne bei einem Spaziergang gemacht. Ich freue mich, wenn ich wieder meine Runden mit dem Team im Kreis 4 drehen kann.

 

Welche Arbeiten klappen problemlos?

Das Abstimmen mit Mitarbeitern, Kunden und Partnern funktioniert reibungslos. Wir sitzen alle im selben Boot. Das Wort Digital wurde lange wie die Sau durchs Dorf getrieben, jetzt scheinen die Vorteile mal langsam in den Köpfen anzukommen.

 

Gibt es etwas, was sogar einfacher oder produktiver funktioniert im Büro?

Die jetzige Zeit verlangt von uns allen schnelles und radikales Umdenken. Die Ausarbeitung von Ideen, Budgetierung und Entscheidungsfindung klappt bei mir im stillen Kämmerlein schneller und besser.

 

Was tun Sie dagegen, dass Ihnen die Decke auf den Kopf fällt?

Ich esse besser, lese mehr und mache mehr Sport. Die Krise müssen wir so schnell wie möglich gemeinsam bewältigen, aber diese drei Punkte gehören jetzt noch stärker zu meinem täglichen Ablauf.

 

Was vermissen Sie am meisten am physischen Berufsalltag?

Um ganz ehrlich zu sein bin ich dankbar, mehr zuhause zu sein – aber ich freue mich, wenn ich wieder mit meinem Team, unseren Kunden und Partnern mal gemeinsam was essen gehen und bei einem Glas Wein auf die Gesundheit anstossen kann.

 

Denken Sie, Salesforce wird in der Krise mit erheblichen Einbussen zu kämpfen haben – oder ist Corona ein Treiber für das Digital Business?

Niemand weiss wie genau sich die Situation entwickeln wird. Wir beobachten dies aber sehr genau. Was wir wissen, ist, das diese Momente uns daran erinnern, dass wir alle miteinander verbunden sind wie nie zuvor. Um diese Zeiten zu überstehen, brauchen wir Geduld, Verständnis und Mitgefühl. Die Digitalisierung und der damit verbundene Wandel in Unternehmen und der Gesellschaft wird weiter rapide voranschreiten. In Krisen wie dieser, werden wir als Unternehmen und als Individuen alles tun um unsere Mitmenschen zu unterstützen so, dass wir alle gemeinsam gesund und erfolgreich unsere Zukunft gestalten können.

 

Was möchten Sie Ihren Branchenkolleginnen und -kollegen mit auf den Weg durch die Krise geben?

Ich glaube fest daran, dass der Zusammenhalt in der Schweiz ein wesentlicher Bestandteil des Erfolgs der hiesig ansässigen Firmen ist. Wissen muss geteilt und Menschen müssen unterstützt werden. Wir sind in unserer Industrie sehr privilegiert und sollten dies nie als Norm ansehen, sondern uns mehr der Aufgabe widmen, mit Technologien Menschen in ihren Karrieren zu unterstützen und Unternehmen für ein gesundes, wettbewerbsfähiges und nachhaltiges Wirtschaften auszurüsten.

 

Das Coronavirus hat die Gesellschaft fest im Griff. Wer zuhause bleiben kann, bleibt zuhause. Auch die Werbe-, Kommunikations- und Marketingbranche verlagert den Betrieb grossflächig ins Homeoffice. Mit der Serie «Grüsse aus dem Homeoffice» beleuchtet Werbewoche.ch den Berufsalltag in den heimischen vier Wänden.

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