SRF lanciert Jugendsender Virus neu

Ende Mai erfolgt der Neustart von Radio SRF Virus: Der Jugendsender soll mit «aktueller Musik sowie Themen, die das junge Publikum täglich beschäftigen», punkten. Ansonsten setzt SRF im Jahr 2022 auf viel Bewährtes: News, Sport und Unterhaltung sowie Beni Thurnheer.

Die Virus-Hosts: Flavio Stucki, Mira Weingart, Vincenz Suter, Gabriela Mennel und Younes Sagarra (v.l.n.r.). (Bild: SRF/Elay Leuthold)

Der 1999 lancierte Jugendsender Virus, der unter anderem mit dem Claim «Radio, aber anders» für sich wirbt, wird neu ausgerichtet, wie die Verantwortlichen des Schweizer Radio und Fernsehens SRF am Donnerstag bei der Präsentation der Programmhighlights 2022 sagten.

Inhaltlich soll der Sender «einen Schwerpunkt auf Themen aus der Lebenswelt der 18- bis 30-Jährigen setzen». Musikalisch liege der Fokus «auf neuer Musik und Schweizer Musik». Die Zielgruppe könne durch Interaktion – primär über TikTok – aktiv an der Gestaltung des Programms teilnehmen.

TikTok ist auch bei SRF News ein Thema. Seit drei Monaten werden Informationen in der Sprache und aus der Perspektive von jungen Userinnen und Usern angeboten. Am Donnerstag zogen die Verantwortlichen aus dem bisherigen Testbetrieb eine positive erste Bilanz. Die Videos stiessen auf eine hohe Akzeptanz – einzelne hätten bis zu 750’000 Starts verzeichnet.

Wahlen, Serien und Benissimo-Kugeln

Beim weiteren Informationsangebot setzen die SRF-Verantwortlichen 2022 – neben den üblichen Aktualitäten – insbesondere auf Wahlen und Recherchen. So bilden unter anderem die Präsidentenwahlen in Frankreich einen Schwerpunkt im Programm. Zudem produziert das seit November 2021 tätige zehnköpfige Team von «SRF Investigativ» Berichte für alle Programme und Kanäle.

Im Programm stehen weiterhin auch eigenproduzierte Serien. Im Herbst läuft auf SRF 1 die neue Krimiserie «Die Beschatter» mit Schauplatz Basel. Im Dezember folgt die zweite Staffel der Walliser Polizeiserie «Tschugger». Im Frühjahr 2023 ist die zweite Staffel von «Neumatt» vorgesehen, die derzeit im Raum Zürich gedreht wird.

Als weiteres Programmhighlight steht am 15. Oktober die einmalige Neuauflage von «Benissimo» an; zum 30-Jahr-Jubiläum der Show wird Beni Thurnheer durch den Samstagabend führen (Werbewoche.ch berichtete). Ein Los gibt es nicht, Zuschauerinnen und Zuschauer rufen direkt an, um mitzuspielen. Im Jackpot werden unter anderem 100’000 Franken liegen.

WM, Euro und Eidgenössisches

Das sportliche Programm umfasst 2022 insbesondere zwei Fussball-Events. Im Juli steht in England die Fussball-Europameisterschaft der Frauen an. SRF überträgt erstmals alle 31 Spiele live im Fernsehen oder als Stream.

Live gezeigt werden auch alle 64 Spiele, welche an der Fussball-WM der Männer im November und Dezember in Katar ausgetragen werden.

In TV, Radio und auf den Onlineplattformen verfolgt SRF auch das Eidgenössische Schwing- und Äplerfest in Pratteln BL, das vom 26. bis 28. August stattfindet. SRF 2 ist vom Anschwingen bis zur Entscheidung im Schlussgang während 17 Stunden live dabei.

SRF mit Start 2022 zufrieden

Mit dem Verlauf des ersten Quartals 2022 zeigte sich SRF-Direktorin Nathalie Wappler zufrieden. Die meistgesehene Sendung auf SRF 1 war bislang die Tagesschau vom 16. Februar mit 975’000 Zuschauerinnen und Zuschauern. Es war der Tag, an dem der Bundesrat einen Grossteil der Corona-Massnahmen aufhob.

Auch das Interesse an den Liveübertragungen von den Olympischen Spielen in Peking sei gross gewesen. Trotz grosser Zeitverschiebung hätten 762’000 Personen am frühen Sonntagmorgen den Riesenslalom und den Sieg von Marco Odermatt mitverfolgt.

Während den zwei Olympiawochen verzeichnete das Onlineangebot von SRF Sport gemäss Mitteilung rund 20 Millionen Visits. Das ist ein Plus von 50 Prozent im Vergleich zu den Winterspielen vier Jahre zuvor. (SDA)

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