Annabelle: Schwerpunkt zum Jubiläum «50 Jahre Frauenstimmrecht»

Mit der ersten Ausgabe des Jahres 2021 löst das Frauenmagazin Annabelle sein Versprechen ein, künftig wieder lauter und politischer zu sein – und erscheint mit einem 53-seitigen Themenschwerpunkt zum 50. Jubiläum des Stimm- und Wahlrechts für Frauen in der Schweiz.

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«Dass die Schweiz nun das 50-jährige Bestehen des Frauenstimmrechts «feiert», ist doch eigentlich ein Skandal. Das wohl zweifelhafteste Jubiläum dieses Landes überhaupt», schreibt Chefredaktorin Jacqueline Krause-Blouin in ihrem Editorial. Annabelle habe sich den vermeintlichen Freudentag deshalb zum Anlass genommen, zu fordern, statt zu feiern.

Das Magazin weist in seiner Sonderausgabe auf die nach wie vor bestehenden Ungerechtigkeiten in der Schweizer Gleichstellungspolitik hin – und formuliert folgende Grossbaustellen: Lohnungleichheit, veraltetes Steuersystem, sexuelle Gewalt an Frauen, unbezahlte Care-Arbeit, Altersarmut, Unvereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Untervertretung der Frauen in wirtschaftlichen Führungs- und politischen Machtpositionen. Auch Bundesrätin Simonetta Sommaruga zeigt sich im Interview mit den Annabelle-Redaktor*innen Sven Broder und Helene Aecherli kämpferisch: «Gleichstellung ist ein Kampf. War immer ein Kampf. Und wir kämpfen weiter.»

Das Cover des Magazins ziert diesmal kein Model, sondern die Illustration eines Protestplakats mit der Aufschrift: «Ja – und jetzt? 50 Jahre Frauenstimmrecht, warum wir fordern statt feiern». Als Beilage gibt es zudem ein Extra, bestehend aus einem 16-seitigen Auszug der historischen Sonderausgabe, mit der Annabelle im Jahr 1971 Stimmung für ein Ja gemacht hat. Die Ausgabe 1/21 ist ab Freitag erhältlich. Zudem wird das Bundeshaus in Bern mit einer Speziallieferung bemustert. Jede Parlamentarierin und jeder Parlamentarier erhält ein Exemplar.

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