Basler Nachrichtenportal Barfi.ch in Nachlassstundung

Dem Basler Nachrichtenportal Barfi.ch geht das Geld aus: Nach einem Entscheid des baselstädtischen Zivilgerichts ist es in «provisorischer Nachlassstundung», wie das Portal am Mittwochabend auf seiner Website postete.

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Mehr Infos wurden für Donnerstag in Aussicht gestellt. Optimistisch freut sich Barfi.ch über die Einsetzung eines Sachwalters durch das Gericht, da dies als Zeichen des Vertrauens des Gerichtes zulassen sei. Dieser Schritt erlaube es, offen zu bleiben für eine Partnerschaft, ist in der zwölfzeiligen Hausmitteilung weiter zu lesen. Indes ist das Portal schon seit geraumer Zeit auf Partnersuche, trotz Herausstreichens einer grossen eigenen Online-Reichweite bisher erfolglos. Seit Monaten buhlt Barfi.ch unter dem Slogan «Solibarfi» um neue Werbekunden.

Ein Dutzend Festangestellte

Im Januar war eine Übernahme durch den Lokalfernsehsender Telebasel definitiv gescheitert. Verhandlungen waren ergebnislos verlaufen, und der Sender sagte nach einem Blick in die Portal-Bücher ab. Barfi steht mit einem Dutzend Festangestellten und einem Jahresbudget von 2,4 Millionen Franken am Abgrund, wie Gründer Christian Heeb gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bereits im Februar gesagt hatte – er hatte einst das Lokalradio Radio Basilisk mit initiiert. Die Portal-Einnahmen flössen ungenügend; auch Kurzarbeit war schon ein Thema.

Heeb hatte sein Portal samt eigener App Ende Juli 2015 als voll auf mobile Kommunikationsgeräte fokussiertes Netzmedium lanciert; so braucht es keine Konzession. «Barfi» ist der Dialekt-Kurzname für den Barfüsserplatz im Zentrum der Basler Innerstadt. (SDA)

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