Vorschläge an Tamedia: Le-Matin-Angestellte wollen Aus ihrer Zeitung verhindern

Die Angestellten von Le Matin wehren sich gegen das Verschwinden ihrer Zeitung. Sie haben Vorschläge zur Rettung des Blatts ausgearbeitet und fordern eine Verlängerung der Konsultationsfrist.

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Der Direktion der Zürcher Mediengruppe Tamedia, dem Besitzer der Westschweizer Traditionszeitung, seien am vergangenen Donnerstag drei Alternativprojekte unterbreitet worden, teilten die Gewerkschaft Syndicom und der Journalistenverband Impressum am Montag mit. Ein erster Vorschlag sieht die Beibehaltung der Druckversion von Le Matin ohne Stellenabbau vor. Geändert werden sollen indes Markt-, Verteilungs- und Preisstrategie. Auch sollen neue Einnahmequellen erschlossen werden.

Verkauf und neue Geldgeber

Die Übernahme des Titels durch die Redaktion von Le Matin mit neuen Investoren sei eine weitere Alternative, mit der eine Massenentlassung verhindert werden könnte. Die Arbeiten in dieser Richtung verliefen intensiv, heisst es im Communiqué. Eine dritte Möglichkeit, Stellen zu retten, sehen die Angestellten von Le Matin in einem starken Ausbau des Onlineportals. Dazu müsse Tamedia aber deutlich mehr finanzielle Mittel bereitstellen. Diese drei Projekte stellten ernsthafte Alternativen dar, um das Verschwinden des Titels zu verhindern und/oder den Stellenabbau erheblich zu reduzieren, heisst es in der Mitteilung weiter. Die Redaktion, Syndicom und Impressum erwarteten von Tamedia eine gründliche Prüfung dieser Varianten. Um dies zu ermöglichen, fordern sie eine Verlängerung der Konsultationsfrist bis zum 2. Juli.

41 Mitarbeiter betroffen

Tamedia will die gedruckte Ausgabe von Le Matin auf Ende Juli einstellen. 41 Mitarbeitenden droht der Verlust des Arbeitsplatzes. Das Medium soll es nur noch online geben und mit einer 15-köpfigen Redaktion weiterentwickelt werden. Nicht betroffen vom Abbau ist indes die Sonntagszeitung Le Matin Dimanche. Tamedia begründete den Entscheid Anfang Juni mit «den anhaltenden Verlusten der Printausgabe» von Le Matin. 2017 lag das Defizit des Blatts bei rund 6,3 Millionen Franken, über die letzten zehn Jahre bei 34 Millionen Franken. Die Tamedia-Gruppe wies für das vergangene Jahr einen Gewinn von 170 Millionen Franken aus. (SDA)

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