Schweizer Medien: Marc Walder ins Präsidium gewählt

An der Mitgliederversammlung von Schweizer Medien in Flims wehren sich die Verleger gegen eine Ausdehnung des Onlineangebots der SRG. Ausserdem wählen sie Marc Walder ins Verbandspräsidium.

Wie bereits der Name sage, sei die SRG als Radio- und Fernsehanbieterin geschaffen worden und entsprechend seien die gesetzlichen Grundlagen ausgestaltet, so der Verband Schweizer Medien. Wenn sie darüber hinaus in neue Medien expandieren wolle, müsse dafür im demokratischen Prozess eine neue Grundlage diskutiert und geschaffen werden – alles andere würde gegen das Legalitätsprinzip verstossen. Die SRG habe einen Service public-Auftrag zu erfüllen, heisst es weiter; die Service public-Leistung der Verleger sei historisch und aktuell ebenfalls sehr bedeutend – es könne nicht sein, «dass diese wertvolle und für die freie, demokratische Gesellschaft unentbehrliche Leistung privater Medien durch Konkurrenzierung mittels gebührenfinanzierter Onlineangebote der staatlich beaufsichtigten Rundfunkanstalt untergraben wird». Online könne bei den staatlichen Sendern höchstens das Programm begleiten. Jede Ausdehnung des Angebotes und insbesondere die Finanzierung durch Werbung würden heute schon gegen verfassungsmässige und rechtliche Bestimmungen verstossen und den Markt noch mehr verzerren.

Marc Walder löst Martin Werfeli ab

Ausserdem haben die Verbandsmitglieden einer Anpassung des Beitrags- und Stimmrechtsreglementes zugestimmt. Damit vollzieht der Verband, was im letzten Jahr mit der Statutenänderung aufgegleist wurde, nämlich dass nicht mehr die Auflagenzahl die Grundlage für den Beitrag darstellt. So können nun auch elektronische Medien Mitglied des Verbandes werden. Dem zurücktretenden Martin Werfeli sprachen Präsidium und Mitglieder ihren Dank für seinen grossen Einsatz im Verlegerverband aus. Neu in das Präsidium gewählt wurde Marc Walder, CEO Ringier Schweiz und Deutschland, Zürich.

Knapp positives Ergebnis erwartet

Die Verbandsleitung präsentierte seinen Mitgliedern eine Vielzahl laufender Aktionen und Projekte und zeigte sich auch finanziell in solidem Zustand. Für die Rechnung 2010 konnte ein Gewinn von  60’225 Franken ausgewiesen werden – nach Rückstellungen aus dem Betriebsgewinn in der Höhe von 40'000 Franken für künftige Projekte. Die leider immer noch schwächelnde Wirtschaftslage wirke sich auch auf die Verbandsaktivitäten aus, heisst es. Trotzdem gehe man für das laufende Jahr von einem knapp positiven Ergebnis aus.

Bei den laufenden medienpolitischen Geschäften beschäftigt die Verleger gegenwärtig die Revision der Postgesetzverordnung, welche zurzeit beim Departement Uvek liegt. Zentral geht es um die Frage der Systematik der ermässigten Posttarife für die Presse. Der Verband Schweizer Medien spricht sich für eine Fortsetzung der bisherigen Praxis bei der Umsetzung der indirekten Presseförderung aus.

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