Region Zürich meldet neuen Gästerekord – doch chinesische Gäste bleiben fern

Die Tourist:innen sind zurück: Die Region Zürich hat im vergangenen Jahr fast sieben Millionen Logiernächte verzeichnet, das sind rund 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit löst das Jahr 2023 sogar das bisherige Rekordjahr 2019 ab.

Die Region Zürich hatte im vergangenen Jahr 20 Prozent mehr Reisende als im Vorjahr. Die chinesischen Gäste sind bisher aber grösstenteils nicht zurückgekehrt. (Symbolbild: Keystone/Steffen Schmidt)

«Mit einer solch starken Erholung haben wir nicht gerechnet», sagte Thomas Wüthrich, Direktor von Zürich Tourismus, am Donnerstag vor den Medien. «Wir sind selber überrascht.»

Die meisten Tourist:innen, die in der Region übernachten, kommen aktuell aus der Schweiz. Statt nach London oder Paris reisen viele Schweizer:innen für einen Städtetrip an die Limmat. Nach den Schweizer Gästen folgen jene aus Nordamerika, jene aus Deutschland, Grossbritannien und Südostasien. Häufig ist Zürich dann Ausgangspunkt für Reisen in andere Regionen.

Brit:innen kommen zum Zugfahren

Vor allem Amerikaner:innen hätten einen grossen Nachholbedarf, sagte Wüthrich weiter. Die Brit:innen fahren hingegen auffallend gerne Zug. Hier half wohl die Werbekampagne mit Roger Federer und Trevor Noah, welche 2023 die «Grand Train Tour of Switzerland» bewarb, eine Kombination aller bekannten Panoramastrecken. Diese Reise führt auch durch Zürich, wo die Bahnreisenden dann häufig übernachten.

Wer hingegen fernbleibt, sind die chinesischen Gäste: Seit der Corona-Pandemie sind kaum mehr fotografierende Gruppen in der Zürcher Innenstadt zu sehen.

Kaum chinesische Gruppenreisen mehr

Es gebe zwar erste Tendenzen, dass Chines:innen wieder nach Zürich kommen, dann allerdings eher als Individualtouristen, nicht in Gruppen. Zürich Tourismus wirbt zwar im chinesischen Markt, allerdings gemäss Wüthrich «mit angezogener Handbremse.»

Wer ebenfalls nicht zurückkommt, sind klassische Geschäftsreisende, die eine oder zwei Nächte in der Region Zürich bleiben. Dieses Segment ist wegen den alltäglich gewordenen Online-Sitzungen wohl definitiv verloren. «Geschäftsreisen gibt es nur noch bei Kongressen, wenn man in kurzer Zeit viele Leute treffen kann.»

Zahlen dürften stagnieren

Was das laufende Jahr betrifft, erwartet Zürich Tourismus bei den Übernachtungen eine Stagnation. «Die Entwicklung des vergangenen Jahres dürfte sich 2024 kaum wiederholen», sagte Wüthrich.

Auch wenn die Schweiz im Ausland nach wie vor vor allem für ihre Berge bekannt ist, machen Übernachtungen in Städten mittlerweile einen Drittel aller Übernachtungen aus. Am meisten Übernachtungen sind es in Zürich, gefolgt von Genf, Basel und Luzern. (SDA)

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