Neues Buch: So werden Festivals barrierefrei

Eine wissenschaftliche Veröffentlichung veranschaulicht die Herausforderungen, mit denen Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen auf Festivals konfrontiert sind.

Mit der Neuveröffentlichung «Barrierefreie Open-Air-Veranstaltungen» knüpfen die beiden Herausgeber und Festivalexperten Prof. Dr. Matthias Johannes Bauer und Tom Naber von der IST-Hochschule für Management an ihren ersten Band mit Studien zum  Festivalmanagement an.

Die Erforschung von Barrierefreiheit auf Musikfestivals bildet die Grundlage für eine inklusive Gestaltung und Organisation dieser Veranstaltungen. Master-Absolventin Saskia Prange hat in ihrer Abschlussarbeit die Umsetzung von Barrierefreiheit für Menschen mit einer körperlichen Behinderung auf Strandfestivals entlang der Ostseeküste Schleswig-Holsteins analysiert. Der Fokus auf Festivals an Standsituationen ist gerade in Bezug auf Mobilitätseinschränkungen besonders plakativ. Die Verfasserin stellt eine breite Anschlussfähigkeit ihrer Studie heraus, indem sie zeigt, dass eine sehr große Gruppe von Menschen betroffen sein kann: Von Rollstuhlfahrenden über Menschen mit Gehstock oder Rollator und Eltern mit Kinderwagen bis hin zu seheingeschränkten Menschen mit Blindenlangstock.

Barrierefreiheit auf Festivals für Menschen mit Sehbeeinträchtigung

Letztgenannte Gruppe steht im Zentrum der Untersuchung von Jana Diefenbach. Ihre Masterarbeit, ebenfalls entstanden im Kommunikationsstudiengang an der IST-Hochschule, ist eine empirische Untersuchung zur Umsetzung und Relevanz von Barrierefreiheit für Menschen mit Sehbehinderung auf Musikfestivals in Deutschland. Hier stellt sich für Betroffene die besondere Herausforderung, dass das Hören für blinde Menschen von grundlegender Bedeutung ist und die hohen Lautstärken auf Open-Air-Veranstaltungen das Hören als primären Wahrnehmungssinn nahezu unmöglich machen. Mobilität, Kommunikation, Umweltwahrnehmung und der Zugang zu Informationen sind folglich stärker eingeschränkt als in anderen Situationen.

Beide Beiträge verdeutlichen, dass die wissenschaftliche Analyse und Reflexion von Barrierefreiheit auf Musikfestivals ein unverzichtbarer Schritt sind, um effektive Lösungsansätze zu entwickeln und positive Veränderungen zu bewirken.

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