Schweizer Fussballclubs setzen auf Social Media

SOCIAL MEDIA ist bei den Fussballteams der Raiffeisen Super League definitiv angekommen. Alle Clubs sind auf Facebook, Twitter und Instagram aktiv und zeigen sich meist sehr zufrieden damit. Die Mehrheit betreibt eigene YouTube-Channels, der FC Zürich hat gute Erfahrungen mit Xing und LinkedIn gemacht und der FC Basel sucht seine jungen Fans auf Snapchat. Der […]

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Der FC Basel ist der unangefochtene Leader auf Facebook mit 1,29 Milionen Fans. Die Betreuung der Social Media Plattformen Faceboook, Twitter, Instagram und YouTube wird beim FC Aarau ehrenamtlich betreut. Ansonsten setzen die Fussballclubs dafür 10 bis 30 Stellenprozente ein, nur beim FC St. Gallen beträgt diese Arbeitszeit gemäss Daniel Last, Leiter Medien und Kommunikation, rund 100 Stellenprozente. Er zeigt sich gleichzeitig erstaunt, dass andere Clubs auf lediglich 30 Stellenprozente kommen.Bei Facebook, Twitter und Instagram sind jetzt alle dabeiAuf den Facebook-Seiten wird eifrig gepostet, Tore in den Partien werden meist sofort auf Facebook bekanntgegeben. Die Interaktion (das Kommentieren, Liken oder Teilen) auf Facebook funktioniert. Die Clubs haben mit Facebook gute bis sehr gute Erfahrungen gemacht und erreichen dort auch viele Leute. Daniel Frank, PR-Manager beim FC Luzern betont aber, dass Facebook nicht nur als Newskanal dient, der Kontakt mit den Fans wird gesucht. Momentan läuft beim FC Luzern eine Abstimmung zu einem Kurzfilm-Contest, der FC Thun ruft zu einem Selfie-Wettbewerb auf. Der FC Basel hat mit 1, 29 Mio. klar die meisten Fans auf Facebook, fast die Hälfte dieser Fans kommt aus Ägypten. Dominik Weber vom Webteam des Tabellenführenden erklärt sich dies mit dem «Salah-Effekt». Der Ägypter hatte vor einem Jahr in der Champions-League Tore geschossen, was Hunderttausende Likes aus Ägypten einbrachte. Zudem spielen mit Elneny und Hamoudi derzeit zwei Ägypter im Team des FC Basel.Zufrieden zeigen sich die Vereine auch mit Twitter, obwohl die Erfahrungswerte hier relativ klein sind, da fünf Clubs erst letztes oder dieses Jahr zu diesem Kurznachrichtendienst gestossen sind. Die Followerzahlen bewegen sich hier von knapp 800 (FC Vaduz) bis rund 52‘000 (FC Basel). Zu Instagram äussern sich alle Kommunikationsverantwortlichen der Mannschaften ebenso positiv.YouTube und die Geschichte mit Google+Sechs Vereine betreiben einen YouTube-Channel. Die Abonnentenzahlen auf YouTube sind im Vergleich zu den Followers auf Twitter deutlich tiefer. Unterschiedlich äussern sich die Clubs zu YouTube. Der FC Basel pflegt die Videos direkt im Videoportal seiner Website, da er den Benefit eines dezidierten Kanals auf YouTube nicht wirklich sieht. Als der Club den YouTube-Channel aktiv pflegte, war die Resonanz mässig.Da Google seine Dienste untereinander verbindet, haben jene mit einem YouTube-Channel auch eine Google+ Seite. Dies ist den Clubs oft nicht bewusst. Einzig der FC St. Gallen bewirtschaftet aktiv seine Google+ Seite. Daniel Last meint: «Google+ haben wir quasi als Spiegel für die Facebook-Plattform eingesetzt, um dort schlichtweg zunächst einmal präsent zu sein. Wir sehen es wie viele (vermeintliche oder echte) Experten, dass Google+ als seriöser Gegenspieler zu Facebook auftreten kann und wird.»Soundcloud, Xing, LinkedIn und SnapchatEinige Mannschaften setzen auf Audiodateien: Der FC St. Gallen führt einen offiziellen Soundcloud-Channel, YB ist dort mit dem Fan-Channel «Radio Gelb Schwarz» unterwegs, laut Schriftsteller und Fussballfan Pedro Lenz «dem vermutlich weltweit kompetentesten Fussballradio der Gegenwart». Und seit der langjährige Radiomoderator Nik Thomi sich beim FC Thun für die Medien und die Kommunikation verantwortlich zeigt, werden Podcasts im Berner Oberland fast täglich produziert.Eine andere Schiene fährt der FC Zürich. «Für Business-Kontakte sind XING und LinkedIn interessante Plattformen. Wir haben dort bereits den einen oder anderen spannenden Kontakt knüpfen können und mit beiden Kanälen ausschliesslich positive Erfahrungen gemacht» äusserst sich der Medienverantwortlicher Patrick Lienhart.«Wir holen die Fans in jenen Kanälen ab, wo sie auch wirklich aktiv sind. Die ganz jungen FC Basel-Fans nutzen hauptsächlich Instagram und Snapchat» informiert Dominik Weber. So versucht sich der FC Basel neu mit Snapchat. Durch den Snapchat-Account erreicht Basel bereits über 1’000 Fans, die sie sehr effizient erreichen und erfolgreich (z.B. für Autogrammstunden) aktivieren können.Der FC Basel macht es vor: Trends beobachten und die Social Media-Kommunikation entsprechend anpassen. Für den FC Luzern ist es wichtig, verschiedene Inhalte auf die unterschiedlichen Social Media-Kanäle aufzuteilen. Social Media ist also bei den Fussballteams der Raiffeisen Super League definitiv angekommen und wird fortgesetzt. Alle Clubs mit Ausnahme vom FC Vaduz geben an, den Social Media Bereich in nächster Zeit ausbauen zu wollen. Autor: Jürg Kobel, www.sozialemedien.ch

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