«Mobile Advertising muss zulegen»

ONLINE MARKETING Wie sieht die Zukunft des digitalen Marketings aus? Diese Frage wird an der Swiss Online Marketing (SOM) am 9. und 10. April heiss diskutiert. Admazing-CEO Catrin Rubenson verrät im Interview mit MK, auf welche Neuerungen sich die Online-Marketeers gefasst machen müssen. Catrin Rubenson ist seit April 2013 CEO von admazing, einem Schweizer Online-Werbevermittler. […]

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Catrin Rubenson ist seit April 2013 CEO von admazing, einem Schweizer Online-Werbevermittler. Zuvor verantwortete sie seit 2006 als CEO den Aufbau von Tradedoubler Schweiz. Sie tritt an der SOM als Keynote-Speaker bei der Diskussion «die Zukunft des digitalen Marketings» auf.MK Sie sind seit April 2013 CEO von admazing. Wie sieht ihr bisheriges Fazit aus?CATRIN RUBENSON Meine Aussensicht hat sich bestätigt: admazing ist eine gut aufgestellte Firma mit motivierten Mitarbeitern, einer starken Technik und guten Beziehungen innerhalb der Branche. Es ist aber auch eine Firma, die noch viel Potenzial hat. Darum haben wir jetzt auch in allen Bereichen ausgebaut. Wir investieren in neue Technologien, Prozesse und den Standort Zürich; vor allem aber auch in eine noch bessere Kundenarbeit. Unter Beibehaltung von Qualität und Transparenz werden wir die Ziele und Erwartungen unserer Kunden nicht nur erreichen, sondern übertreffen. Womit wir unsere Position als führender Online-Mediadienstleister auch 2014 weiter festigen.MK Sie nehmen an der SOM an einer Podiumsdiskussion zum Thema «die Zukunft des digitalen Marketings» teil. Was sind die wichtigsten Trends im digitalen Marketing?RUBENSON Die Trends lassen sich in einen überwiegend technischen und in einen Inhaltlichen Bereich unterteilen. Eher technische Trends sind Mobile Advertising, Automatisierter Media-Einkauf und Daten bzw. Datenanalyse. Mobile Advertising muss einfach stark zulegen; unter anderem getrieben von besseren Datennetzen (4G) und dem erfolgreichen „Mobile Commerce“. Der automatisierte Einkauf ist in den USA schon weit verbreitet und etabliert sich nun auch in der Schweiz, wobei neben Performance- auch Reichweitenziele wichtig werden. Daten hingegen werden schon lange gesammelt – doch jetzt kommen die Möglichkeiten der Datenanalyse und ‐nutzung auch voll zum Tragen.Inhaltlich sind „Content Marketing“ sowie Video bzw. videobasiertes Storytelling zentral. Die Produktion guter Inhalte wird, auch Suchmaschinentechnisch, immer wichtiger. Die Verbreitung muss dafür aber über eine Vielzahl von Kanälen erfolgen. Besonders Erfolgsversprechend dafür sind Bewegtbildinhalte. Video‐Ads, kurze Videoclips, aber auch generell ein videobasiertes Storytelling gehören 2014 in eine moderne Marketingstrategie.MK Welche Online‐Werbeformen werden in Zukunft an Bedeutung gewinnen?RUBENSON Vor allem grossflächige, integrierte und userfreundliche Formate sowie alle Formen von Bewegtbild‐Formaten.MK Wie haben sich die Bedürfnisse ihrer Kunden geändert und was ist Ihnen heute besonders wichtig?RUBENSONGeschwindigkeit und Komplexität nehmen in unserer Branche konstant zu. Uns obliegt eine angemessene Komplexitätsreduktion und die Bewertung von Trends sowie die zielführenden Nutzung der neusten Technologien zugunsten der Auftraggeber. Dazu müssen wir immer mehr Disziplinen verstehen und entsprechende Lösungen für unsere Kunden erarbeiten bzw. anbieten. Ganz zentral neben der Zielerreichung ist dabei auch der Weg dahin, der von Transparenz und Fairness geprägt werden muss.MK Wo liegen die grössten Herausforderungen bei der Online‐Werbung?RUBENSON Im „ROI‐getriebenen“ Performance‐Advertising ist online ein zentraler Kanal und oft gar nicht mehr wegzudenken. Nun müssen wir den Beweis antreten, dass Online‐Werbung den gleichen Brand‐Impact haben kann, wie TV‐Kampagnen. Gerade die Forschung hat hier noch viel zu tun. Es gibt aber auch in der Schweiz immer wieder vielversprechende Einzelstudien zu diesem Thema.MK Immer mehr Menschen gehen mit Smartphones & Tablets ins Internet. Trotzdem sind die Einnahmen durch mobile Werbung noch verhältnismässig gering. Wo liegen die Probleme? Und wie muss erfolgreiche mobile Werbung aussehen?RUBENSON Es ist einerseits eine Frage der Zeit – die Verlagerung muss und wird kommen. Andererseits werden immer noch viele Erfahrungen mit mobiler Werbung gesammelt. Noch wird mit Formaten, Werbemitteln, Landingpages und Werbekonzepten experimentiert. Die Balance zwischen Werbewirkung und User‐Interesse ist noch nicht immer gewährleistet. Aber je mehr hier investiert wird, desto besser werden die Möglichkeiten und die Kampagnen werden. Bis mobile Werbung mindestens so etabliert ist wie stationäre Platzierungen heute.MK Können Sie uns ein Beispiel einer Online‐Werbekampagne schildern, die Sie als besonders gelungen erachten?RUBENSON Es ist bezeichnend, dass nur wenige Online‐Kampagnen einen wirklich prägenden Eindruck hinterlassen. Hier gibt es noch viel Potenzial, gerade im kreativen Bereich und der Werbemittelproduktion. Gelungene Beispiele sind vor allem Kampagnen, die verschiedene Kanäle auf eine spannende Weise verbinden oder die Stärken von Online‐Werbung voll ausnutzen: also z.B. die Werbekampagnen für Graubünden Ferien mit „Gian“ und „Giachen“, die abenteuerliche Kampagne „Heineken Dropped“ oder der Launch des Samsung Galaxy S4 mit Live‐Stream aus dem Hauptbahnhof Zürich direkt in die Werbebanner.Interview: Simon Wolanin

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