Mund auf!

Melden, nicht wegschauen: Eine Kampagne mobilisiert im Kampf gegen Kinderarbeit die brasilianische Bevölkerung.

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Wie überall, wo Unrecht geschieht, gilt auch bei Kinderarbeit: Vom Schweigen wird bestimmt nichts besser. In Brasilien sind fast fünf Prozent der Jungen und 2,7 Prozent der Mädchen von dieser Form der Ausbeutung betroffen – die Mehrheit in der Landwirtschaft. Die Gründe für den Missstand sind Armut, ein grosser Bedarf an billigen Arbeitskräften und eine lange soziokulturelle Tradition der Kinderarbeit.

Das Beschäftigen Minderjähriger ist – mit wenigen Ausnahmen – verboten. Eine nationale Kommission überprüft die Einhaltung der Gesetze und hat seit 2011 Bussgelder in der Höhe von 730 Millionen Dollar verhängt. Die Regierung kämpft an verschiedenen Fronten gegen Kinder- und Zwangsarbeit. Nebst eines Überwachungssystems durch das Schulen sämtlicher Beamten sind es unter anderem auch Kampagnen, welche die Bevölkerung sensibilisieren und zur Mithilfe aufrufen sollen.

Die Agentur Agência UM hat für das Ministério Público do Trabalho einfach und effektiv kommuniziert, wieso man melden sollte, wenn man Zeuge von Kinderarbeit wird. Nämlich, damit diese aufhört. Denn in der Gesellschaft verankerte Missstände können nur beseitigt werden, wenn die Gesellschaft mitmacht. (hae)

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