Zu guter Letzt: Social Hand-Anhalting

Wieder einmal erobert ein perfekt inszenierter Heiratsantrag das Internet. Sehr zur Freude der Zuschauer – und hoffentlich auch der Braut.

Wer in Zeiten von Sozialen Medien einen eindrücklichen Heiratsantrag machen will, darf weder Kosten noch Mühen scheuen. Vorbei die Zeiten, als ein überraschender Kniefall im Restaurant oder gar ein Flugzeug mit «Marry Me!»-Banner das höchste aller Gefühle darstellte. Heute wird inszeniert, orchestriert, organisiert – und das Ganze natürlich mit mehreren Kameras für die Nachwelt festgehalten.

Einer der bekanntesten Heiratsanträger bis anhin ist Isaac Lamb. Vor zweieinhalb Jahren versetzte er mit seiner Antragsshow das Internet und bis heute rund 30 Millionen Zuschauer in kollektive Verzückung:

//www.youtube.com/watch?v=5_v7QrIW0zY

Nicht zuletzt Lambs Erfolg kurbelte den sozialen Antrag-Hype an – mit dem Resultat, dass Youtube mittlerweile vor lauter aufwendig inszenierten Kniefällen überquillt.

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Nun macht erneut ein perfekt inszenierter Hochzeitsantrag die virale Runde. Bret hält um die Hand von Jovan an. Hierzu engagiert er 40 professionelle Tänzerinnen und Tänzer, organisiert Freunde, Verwandte und Bekannte und überrascht so seine Lebensgefährtin, die eigentlich nur einen Kaffee trinken wollte. Das Video wurde auf dem Youtube-Kanal der NBC-Show «Marry Me» veröffentlicht und erreicht nur drei Tagen eine Millionen Klicks.
 

//www.youtube.com/watch?v=SWP2bW5B0Zw

Das ist – zugegebenermassen – recht eindrücklich. Und schön. Und gut. Hinterlässt aber immer einen etwas schalen Nachgeschmack. Gehts wirklich noch in erster Linie um die Hand der Frau oder nicht vielmehr um das virale Ego des Mannes? Und: Würde man (bzw. frau) sich eigentlich in so einer Situation guten Gewissens getrauen, nein zu sagen? Die meisten Menschen hätten in diesem Moment wohl Mühe, vor so viel Publikum ehrlich zu sein (siehe unten). (hae) 

//www.youtube.com/watch?v=qo__KmdrvVY

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