Zu guter Letzt: Werbefachmann wegen «Moschee baba» angeklagt

Die Staatsanwaltschaft Graz hat gegen den Schweizer Werbefachmann Alexander Segert und den FPÖ-Chef in der Steiermark, Gerhard Kurzmann, Anklage wegen Verhetzung erhoben. Der Grund für die Anklage hat mit dem Online-Spiel «Moschee baba» zu tun.

Das Anti-Minarett-Spiel mit dem Titel «Moschee baba» zielt darauf ab, Moscheen und Minarette sowie Muezzins weg zu klicken und dafür Punkte zu sammeln. Die steirische FPÖ hatte das Spiel für den Wahlkampf 2010 gemeinsam mit Segert entwickelt und löste damit in Österreich eine Welle der Empörung aus, wie die SDA in einer Mitteilung schreibt. Wie Segert selbst verlauten liess, haben innerhalb von 48 Stunden 100‘000 Personen an dem Spiel teilgenommen.
Der Vorgängern von «Moschee baba» heisst «Minarett-Attack». Dieses Internet-Spiel stammt ebenfalls von Segert und kam bei der Kampagne für ein Minarettverbot in der Schweiz zum Einsatz. Das Spiel hatte als Vorbild für die steirische Variante gedient.
Dass Segert weiterhin freie Hand gewährt wird, will die Staatsanwaltschaft Graz nun wohl verhindern. Das Strafmass für Verhetzung beträgt immerhin bis zu zwei Jahren Freiheitsentzug. Wie Hansjörg Bacher, Sprecher der Staatsanwaltschaft, am Mittwoch einen österreichischen Medienbericht bestätigte, habe das Justizministerium grünes Licht für die Anklage gegeben. Die Staatsanwaltschaft beantragte ferner, eine Geldbusse für die FPÖ Steiermark und die Werbeagentur zu verhängen. Die Höhe dieser Geldstrafe werde von den wirtschaftlichen Verhältnissen abhängen und diene dazu, den erlangten finanziellen Vorteil abzuschöpfen.

 

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