SWA und LSA publizieren Update zum Media Preis-/Leistungsindex

Nachdem der Schweizer Werbe-Auftraggeberverbandes (SWA) und Leading Swiss Agencies (LSA) im letzten Jahr den neuen Index lanciert haben, wurde es höchste Zeit für einen Update.

media-preis_leistungsindex_zahlen-2018-swa-lsa-27

Die Statistik bietet damit erneut eine Sicht auf die Bruttopreis- und Leistungsentwicklung zu Printmedien, Fernsehen, Radio und Kino. Die zweite Datenpublikation zeigt, dass ausser im Kino die Bruttokontaktpreise im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen sind.

Die Printmedien sind in den letzten fünf Jahren um 9 Prozent teurer geworden. Dies nicht wegen Preisaufschlägen der Verlage, sondern primär wegen Leserverlusten vieler Zeitungen und Zeitschriften.

Die geplanten Kontaktkosten im Fernsehen sind in den Planzielgruppen beider grossen Vermarkter von 2016 auf 2017 um 6 Prozent angestiegen. Für 2018 weist der Trend bei der Zielgruppe der 15 bis 59 jährigen auf leicht sinkende und bei den 15- bis 49-Jährigen auf leicht steigende Kontaktpreise hin.

Die Entwicklungen im Radio sind sehr stabil. Der Tausenderkontaktpreis hat sich für 2018 um 1,8 Prozent erhöht. Mit der neuen Tarifstruktur im Kino ist der nationale Kontaktpreis im 2018 bei den 15- bis 74-Jährigen um 4 Prozent gesunken. In der Westschweiz hat dies jedoch zu einer massiven Erhöhung von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr geführt.

Eine Methodik für die Erhebung der Plakat-Kontaktkosten ist inzwischen erstellt und wird dieses Jahr eingeführt. Für Online wurde ein Konzept erarbeitet, welches frühestens 2019 etabliert sein wird.

Der Index wird mit den aktuellsten Daten für Preise und Leistungen regelmässig aktualisiert und kann bei den beiden Verbänden in digitaler Form bezogen werden.


Kommentare zum Media Preis-/Leistungsindex Erhebung 2018-1

Generell sind die Kontaktpreise von 2016 auf 2017 angestiegen. Für 2018 zeichnet sich eine deutlich abgeschwächte Teuerung ab. Bei den aktuellen Werten für 2018 handelt es sich allerdings um Trendwerte, welche durch die nächsten Publikationen der Leistungswerte erst bestätigt werden. Immerhin zeigen sich positive Zeichen beim TV, welche Plan-TKP’s unter dem letztjährigen Niveau prognostiziert. Auch die Kinokontakte werden für dieses Jahr, dank einem neuen Angebot für nationale Inserenten, günstiger.

Kommentar Print

Die vorliegende Indexberechnung der Print Medien für 2018 basiert auf den aktuellen Tarifen und den Leistungen der MACH BASIC 2017-2. Somit ist der publizierte Wert für 2018 als Trend zu interpretieren. Im April 2018 wird das nächste Update mit den Ergebnissen der MACH 2018-1 publiziert werden.

Der Kontaktpreis aller Print Medien ist in den letzten fünf Jahren um über 9 Prozent angestiegen. Diese Teuerung ist praktisch ausschliesslich auf sinkende Kontaktleistungen zurückzuführen. Gegenüber 2014 ist die Kontaktleistung der analysierten Print Medien um 9,4 Prozent gesunken. Betrachtet man die engere Zielgruppe 15 – 74 Jahre haben sich die Kontaktpreise für Printmedien innerhalb fünf Jahren sogar um 12 Prozent verteuert.

Der stärkste Anstieg der Kontaktpreise ist in der Deutschschweiz zu verzeichnen während sich die Preis- /Leistungsrelation in der West-schweiz erstmals verbessert. Nachdem die Tagespresse einen stabilen Trend zeigt, steigen die Kontaktpreise der Sonntagspresse weiter. Die Trendwende bei der Sonntagspresse ist nicht eingetreten, die Anzeigenpreise sind trotz sinkender Kontaktleistung angestiegen. Die Kontaktpreise für Zeitschriften insbesondere Frauenzeitschriften sind in den letzten fünf Jahren überdurchschnittlich um 13 Prozent respektive 20 Prozent aufgrund von Leserverlusten angestiegen. Hier wurden die Tarife nicht den reellen Leistungen angepasst. Die stabilsten und günstigsten Kontaktpreise zeigen sich bei der Konsumentenpresse. Der Index ist in dieser Kategorie in den letzten fünf Jahren lediglich um 3,4 Prozent angestiegen.

Sofern die Leistungen der Printmedien stabil bleiben ist für 2018 mit einer sehr moderaten Teuerung von 0,2 Prozent zu rechnen. Mit der nächsten Publikation der MACH BASIC 2018-I wird sich zeigen inwieweit dies zutrifft.

Kommentar TV

Beim TV basiert die Indexberechnung auf den Planwerten der Sender und entsprechen nicht den effektiv erzielten Resultaten. In der zweiten Jahreshälfte 2018 werden die Planwerte auf das gesamte Inventar der Sender neu berechnet und entsprechend angepasst. Die nächste Publikation ist auf den September 2018 vorgesehen.

Die geplanten Kontaktkosten sind von 2016 auf 2017 um 6 Prozent angestiegen. Insbesondere ins Gewicht fällt der Anstieg in der Deutschschweiz mit 8 Prozent. Für 2018 weist der Trend bei der Zielgruppe 15-59 Jahre auf leicht sinkende Kontaktpreise hin. Für die jüngere Zielgruppe 15-49 Jahre ist mit einem weiteren Anstieg von fast 2 Prozent zu rechnen. In der Deutschschweiz sind die Kontaktpreise in der Zielgruppe 15-59 Jahre deutlich stärker gestiegen als in den beiden anderen Regionen. Allgemein rechnen die Sender mit reduzierten Kontaktleistungen, senken jedoch die Preisbasis nicht im selben Masse. So sind TKP-Planwerte entsprechend höher. Da es sich bei dieser Berechnung um «Planwerte» handelt kann die effektive Preisentwicklung nur individuell mit präzisen Erfolgskontrollen berechnet werden.

Kommentar Radio

Die aktuell vorliegenden Indexwerte für 2017 basieren auf den Leistungswerten des Radiopanel 2016-II und 2017-I. Für 2018 wurden die neuen Preise mit den Ergebnissen des Radiopanel 2017-I berechnet. Somit sind die Werte 2017 und 2018 als provisorisch zu betrachten. Die nächste Publikation erfolgt Ende April 2018 mit den neusten Ergebnissen des Radiopanel 2017-II.

Weiterhin präsentieren sich die Lokalradios der Schweiz mit sehr stabilen Preis-/Leistungsverhältnissen. Die Teuerung der Kontaktkosten beträgt in den letzten fünf Jahren knapp 6 Prozent. Der Trendwert für 2018 zeigt eine Erhöhung des TKP um 1.8 Prozent. Einzig im Tessin sind die Preise von 2017 auf 2018 überproportional angestiegen. Die Preis-/Leistungsrelation bei Radio wird von den meisten Sendern durch Preisanpassungen konstant gehalten. Das heisst die Preise werden den effektiven Leistungen individuell angepasst.

Kommentar Cinema

Der Preis-/Leistungsindex 2018 basiert auf den neuen Preisangeboten und den Resultaten der MACH CINEMA 2017. Bei den Preisen 2018 wurde der neue Tarif für nationale Inserenten «Geo Focus Eco», welcher für nationale Kampagnen und für die Deutschschweiz gelten, berücksichtigt. Die reduzierten Preise wurden zur Hälfte mit der bisherigen Tarifbasis «Geo Focus» miteingerechnet.

Mit dem neuen Angebot ist der nationale Tarif wieder auf dem Niveau von 2014. Einzig in der Westschweiz und im Tessin sind die Kontaktpreise in diesem Zeitraum um 10 Prozent bis 15 Prozent angestiegen. Durch die Preissenkungen im nationalen Angebot und in der Deutschschweiz sind die aktuellen Kontaktkosten deutlich tiefer. Bei der jüngeren Zielgruppe 15-49 Jahre sinken die nationalen Preise 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozent. Kino ist somit das einzige untersuchte Medium, das nationalen Inserenten in der «werberelevanten» Zielgruppe 15-49 Jahre tiefere Kontaktpreise offeriert.

Weitere Artikel zum Thema