Raphaël Pomey wird neuer Chefredaktor bei La Région

Nach dem umstrittenen Abgang der Chefredaktorin hat die Waadtländer Zeitung La Région einen Nachfolger gefunden. Ab Anfang November wird Raphaël Pomey die Redaktion des Regionalblatts mit Sitz in Yverdon-les-Bains leiten.

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Der Verwaltungsrat von La Région habe den langjährigen Journalisten zum neuen Chefredaktor ernannt, teilte die Zeitung am Dienstag mit. Pomey hatte seine journalistische Karriere 2006 bei La Région gestartet. Später arbeitete er bei Le Matin Bleu20 Minutes, und Le Matin. In den vergangenen drei Jahren war er Kommunikationsverantwortlicher der Stadtpolizei Lausanne.

Der neue Chefredaktor folgt auf Caroline Gebhard, deren Ausscheiden vor einigen Wochen über den Kanton Waadt hinaus für Aufsehen gesorgt hatte. Gebhard sagte, sie sei entlassen worden. Ihr Anwalt spricht von einer missbräuchlichen Kündigung. Der Verwaltungsrat dagegen gab an, die Chefredaktorin habe von sich aus gekündigt.

Zuvor hatte sich der Stadtrat von Yverdon bei der Zeitung beschwert. La Région habe über mehrere lokale Ereignisse nicht angemessen berichtet. Die Stadt kündigte an, ihre offiziellen Informationen an die Bevölkerung künftig nicht mehr in der Regionalzeitung zu veröffentlichen. Mit dem Newsletter hatte das Blatt knapp 28’000 Franken pro Jahr eingenommen.

Graben in Stadtexekutive

Die Affäre führte zu einer Krise in der Stadtregierung. Die drei linken Stadträte brachen mit dem Kollegialitätsprinzip. Sie behaupteten, dass sie beim Entscheid des Stadtrats, auf den Gemeinde-Newsletter zu verzichten, nicht mitgewirkt hätten. Die rechte Mehrheit der Stadtexekutive bezichtigte die Linke der Lüge.

Anfang Juli fand in Yverdon eine Demonstration zur Unterstützung der ehemaligen Chefredaktorin und für die Pressefreiheit statt. Eine Petition mit 820 Unterschriften, welche die «verschleierte Entlassung» missbilligt, wurde an den Verwaltungsrat von La Région geschickt. (sda)

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