Et pour finir : La Cola Nostra

Seit Coca-Cola die personalisierten Flaschen eingeführt hat, entwickelt sich Werbewoche.ch immer mehr zum Treffpunkt von verzweifelten Suchenden. Eine Zwischenbilanz.

Die Idee ist so simpel wie genial: Cola-Flaschen mit Namen drauf. Im Rahmen der «Share a Cola»-Kampagne bietet Coca-Cola nicht nur personalisierte Dosen an (die man an bestimmten Anlässen herstellen lassen kann), sondern überschwemmt den Einzelhandel auch mit Flaschen, die beliebige Namen tragen.

Was die Faszination der Aktion ausmacht, merkt man, wenn man zum ersten Mal vor dem Regal steht: Den eigenen Namen findet man bestimmt nicht – aber wenigstens ein Mitbringsel für einen geliebten Mitmenschen sollte doch auffindbar sein? In gut frequentierten Supermärkten zeichnen sich die Cola-Körbe dadurch aus, dass die Flaschen – x-fach durchsucht – in militärischer Perfektion aufgestellt sind und die Namen alle in eine Richtung blicken:

cola-share
Foto: hae/Wewo

So ist der Suchvorgang für geübte Namensjäger innert Sekunden abgeschlossen. Nicht nur Ivan und Camille, sondern auch Sandro, Matthias und Chantal würden in diesem Korb fündig. In dieser Coop-Filliale fällt übrigens auf, dass nebst dem Original auch Coca-Cola Zero als Namensträger beliebt ist – nicht jedoch Cola Light:

cola-light
Foto: hae/Wewo

Unabhängige Beobachtungen böser Zungen haben zudem ergeben, dass sich auf Cola-Light-Flaschen mehrheitlich Frauennamen befinden – was vom Getränkehersteller sicherlich bestritten würde (so wie Panini konsequent bestreitet, dass die begehrten Spieler seltener in Umlauf gebracht werden, während der Markt mit «unattraktiven» Teams überschwemmt wird). 

Wie auch immer – seit Werbwoche.ch über die Kampagne berichtete, wird die Seite mit Namenswünschen überschwemmt. Wir sind uns einiges gewohnt, schliesslich werden bei uns via Kommentarfunktion regelmässig Zeitungs-Abos gekündigt oder Bewerbungen für Blick am Abend-Rubriken eingereicht (wir leiten alles weiter). Diese Cola-Geschichte setzt aber neue Massstäbe – je mehr Kommentare platziert werden, desto überzeugter sind die Nachfolger, ihren Namenswunsch an der richtigen Stelle zu deponieren. Nein, es ist nicht die richtige Stelle. Die freundliche Dame von Coca-Cola hat zwar versichert, wir dürften Mails mit Namenswünschen an sie weiterleiten, obwohl sie selbst damit überschwemmt würden. Aber Kommentare ohne Absender sind schwer zu bearbeiten. Damit sich die vielen Leute dennoch nicht vergebens die Mühe gemacht haben, hier eine Liste mit gewünschten Namen:

– Sarah
– Michèle
– Armin
– Hajo
– Brian
– Lorena
– Christiane
– Ricarda
– Rikki
– Naomi
– Jessica
– Dennys
– Christina
– Andrea
– Ryan
– André
– Aretha
– Joline
– Ivana
– Albin
– Joel
– Angeline
– Emely
– Manuel
– Ciril
– Melissa
– Veronika
– Valpi
– Nena
– Ersin
– Johanna
– Mona
– Svenja
– Medina
– Muki
– Stanislaus
– Satawat
– Jessy
– Chregi
– Jay Villas
– Mia
– Samantha
– Cordelia
– Dercy
– Olivia
– Simon
– Brenda
– Sandra
– Philippe
– Ejup
– Mergime
– Arijona
– Kira
– Julius
– Samira
– Ajka
– Edina
– Edin
– Ermira
– Francesco
– Steven
– Jamie Lee
– Azem
– Andjelo
– Gzim
– Memli
– Ossi
– Veronica
Yagii
– Noëmi
– Petra
Müberra
– Maria
– Leila
– Alizia
– Luzia
– Baris
– Tamara
– Samira
– Paolo
– Isabel

Das bringt natürlich nicht viel, ist aber gut für unser Online-Karma. Die Namen allein nützen wohl wenig. Besser wären Kontaktdaten – direkt an Coca-Cola (Link zum Kontaktformular). Besagte freundliche Dame liess nämlich verlauten, man wolle sich um die Verzweifelten kümmern. Was noch mehr bringt: Ici findet man eine Liste mit den Events, an denen man sich seine persönliche Cola-Dose herstellen lassen kann. Eine Dose ist ohnehin cooler als eine PET-Flasche. Und beständiger. Und zeitloser. Was nicht heisst, dass ich den Einkaufswagen tatenlos an meiner Namensflasche vorbeischieben werde. Die Coca-Cola-Verantwortliche hat mir versichert, dass es meinen Namen gebe. Kein Wunder, schliesslich heisst in meiner Jahrgangsnähe jeder Zweite so… was es wohl auch nicht einfacher macht, eine Flasche zu ergattern. Gute Suche weiterhin allen!

Thomas Häusermann
 

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