Il faut six secondes
Privatradio Im Sommer erhält Radio Munot erstmals Radiocontrol-Daten – dafür sind nun die Nachrichten-Zeitansagen ungenau.
Privatradio Im Sommer erhält Radio Munot erstmals Radiocontrol-Daten – dafür sind nun die Nachrichten-Zeitansagen ungenau.Seit gut zwei Jahren misst die Radiocontrol-Uhr die Nutzung der privaten und öffentlich-rechtlichen Radiostationen – aber für Radio Munot gabs bislang keine Daten. Denn das Schaffhauser Lokalradio übernimmt seit Jahren zeitgleich die Nachrichten von Radio DRS 1 sowie deren Nachtprogramm. Weil aber das Radiocontrol-System bei zeitgleicher Ausstrahlung identischen Inhalts den vom Hörer effektiv eingeschaltenen Sender nicht immer identifizieren kann, konnten für Munot keine eindeutigen Daten ausgewiesen werden. Mit Folgen für den Privatsender: Nicht zuletzt wegen nicht vorhandener Hörerzahlen flog Munot aus den Pools oder war zumindest kein Wunschpartner mehr.Seit Anfang Jahr scheint das Problem behoben zu sein. Gelöst wurde es aber nicht vom SRG-Forschungsdienst, sondern von Munot selbst: Ein bei Munot installiertes so genanntes Audio-Delay-Gerät verzögert die Ausstrahlung der DRS-Programmteile um sechs Sekunden. Diese Zeitdifferenz zu Radio DRS genügt, damit Radiocontrol Hörer korrekt zuordnen kann. Dazu Munot-Geschäftsführer Walter Studer: «Wir wollen wieder in den nationalen Auswertungen erscheinen.»
Doch ohne Haken kommt auch diese Lösung nicht aus: Die von den DRS-Nachrichtensprechern gemachten Zeitansagen sind nun auf Munot unpräzis, weil sie eben um sechs Sekunden zeitversetzt ausgestrahlt werden. In Schaffhausen nimmt man diese kleine Ungenauigkeit in Kauf, ganz zufrieden ist Studer aber nicht. «Die Radio-Uhr hat diverse Probleme. Das Problem der Programmübernahme dürfte aber international zum Knackpunkt werden. Es kann ja auf Dauer nicht sein, dass ein Sender sein Programm zeitverschoben ausstrahlen muss, weil die Messmethode untauglich ist», kritisiert er.
Markus Knöpfli
Doch ohne Haken kommt auch diese Lösung nicht aus: Die von den DRS-Nachrichtensprechern gemachten Zeitansagen sind nun auf Munot unpräzis, weil sie eben um sechs Sekunden zeitversetzt ausgestrahlt werden. In Schaffhausen nimmt man diese kleine Ungenauigkeit in Kauf, ganz zufrieden ist Studer aber nicht. «Die Radio-Uhr hat diverse Probleme. Das Problem der Programmübernahme dürfte aber international zum Knackpunkt werden. Es kann ja auf Dauer nicht sein, dass ein Sender sein Programm zeitverschoben ausstrahlen muss, weil die Messmethode untauglich ist», kritisiert er.
Markus Knöpfli