MCH Group: Die Restrukturierung geht weiter

Es hat kaum noch jemanden überrascht, die am Freitag verkündeten 35 Entlassungen bei der MCH Group. Überraschend war höchstens, dass es nicht mehr sind. Die MCH Group hatte im 2017 weltweit noch mehr als 1000 Mitarbeitende beschäftigt, 350 davon allein bei der amerikanischen MC2. Wie geht es jetzt weiter?

In den nächsten Monaten wird es zu 35 Entlassungen kommen an den Standorten Basel, Zürich, Hong Kong und in den USA.

Ist die an der SIX Swiss Exchange kotierte MCH Group jetzt ein Übernahmekandidat? Aber wer wollte ein Unternehmen ohne Wachstumsaussichten übernehmen? Es sind nicht nur hausgemachte Fehler, die die MCH Group jetzt teuer bezahlt. Es ist auch der kleine Schweizer Markt, der nur noch wenige, kleine Fachmessen verträgt. Dann ist da auch die Transformation der Wirtschaft, unter anderem verursacht durch die Digitalisierung, die die bisherige Form von Messen, lange das erste Marketinginstrument für die produzierende Industrie, in Frage stellt. Schliesslich hat die ausstellenden Wirtschaft nicht mehr die Budgets, um die im Vergleich zu anderen Kanälen, soziale Netzwerke zum Beispiel, hohen Messekosten zu finanzieren. Es fehlt schlicht und einfach das Geld dazu. Die Transformation der Messewirtschaft, vor allem innerhalb der Schweizer Grenzen, steht noch bevor.

Gemäss der Pressemitteilung vom 25. Januar 2019 hat die MCH Group «im Rahmen des notwendigen Restrukturierungsprozesses» einen Sozialplan ausgearbeitet. Und was macht eigentlich der Verwaltungsrat sonst?

Wird es zu weiteren Entlassungen kommen? Es ist zu erwarten. Viel wäre bereits erreicht, wenn für das teure Messezentrum in Basel ein Käufer gefunden werden könnte. Dann könnte sich die MCH Group voll und ganz auf das Kerngeschäft, die Durchführung von (in der Schweiz relativ kleinen) Messen konzentrieren.

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