Argovia logo: Schawinski considers legal action
Roger Schawinski findet, das neue Logo von Radio Argovia erinnere zu stark an dasjenige seines Senders Planet 105. Die verantwortliche Agentur nimmt die Vorwürfe gelassen.
«Peinlich und ideenlos» – so kommentierte am Donnerstag Roger Schawinski das Anfang Januar präsentierte neue Argovia-Logo gegenüber 20 minutes. «Offensichtlich wollten sie die gute Idee unseres neuen Logos kopieren». Grund des Ärgers: Eine der vorgestellten Darstellungsoptionen – weisses Logo auf schwarzem Kreis – erinnert in Schawinskis Augen an das Logo von Planet Radio. Dem Sender, der bis Mitte 2014 Radio 105 hiess und von Schawinski in letzter Sekunde vor dem Aus gerettet wurde. Im August konnten die Hörer per Voting über das neue Planet-Radio-Logo abstimmen, die beiden Finalisten wurden im Rahmen eines Design-Wettbewerbs ermittelt (Werbewoche.ch reported). Gewonnen hat der Vorschlag der Zürcher Agentur Resign.

Wie Schawinski nun verkündete, prüft man bei Planet 105 rechtliche Schritte. Anwälte sollen klären, «ob dies legal ist». Der Medienpionier sieht besonders im Zusammenhang mit Medienpartnerschaften – nämlich wenn die Logos auf Plakaten oder Flyern gezeigt werden – eine mögliche Verwechslungsgefahr.

Bei der verantwortlichen Agentur Schaerer und Partner betrachtet man Schawinskis Vorwürfe als «absolut haltlos», wie Inhaber Andy Schaerer gegenüber Werbewoche.ch erklärt. Das neue Logo baue auf den bisherigen Elementen Stern und Schriftzug auf, Schwarz auf Weiss, ohne Kreis. Der schwarze Kreis komme nur für die Marketingvisualisierung zur Anwendung – und dann immer zusammen mit den farbigen Elementen, welche die «alten» Farben des Argovia-Logos aufgriffen.


Und wie Argovia-Geschäftsführer Roland Baumgartner betont auch Schaerer, der Logoprozess sei bereits Anfang 2014 gestartet worden, die neue Form habe schon lange vor dem Relaunch von Planet 105 gestanden. Wie Baumgartner gegenüber 20 Minuten angibt, habe man die Kampagne erst jetzt gestartet, weil man sich vorher noch in einem Rechtsstreit um Radiokonzessionen befunden habe. Mit Roger Schawinski, der im Juni ankündigte, das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts nicht zu akzeptieren und eine Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte einzureichen. Im Oktober 2013 hatte Schawinski die Bestätigung der Konzession durch das Uvek als das «nächste Kapitel in der Aargauer Radiokonzessions-Farce» bezeichnet. Im Streit um Radiokonzessionen wollten Schawinski und seine Partner eigenen Angaben zufolge die Medienmonopole in Graubünden (Somedia) und im Aargau (AZ Medien) knacken.
In Baden, wo die Full-Service-Agentur Schaerer und Partner beheimatet ist, nimmt man die aktuelle Diskussion um die Logos aber mit Humor: «Wir danken Roger Schawinski für diese PR-Welle», so Schaerer. «So viel Publicity hätte das Logo alleine nicht geschafft. Ob mit oder ohne Kreis.» (hae)