Positive at lower level

Anzeigenmarkt Trotz Umsatzeinbussen hat die PubliGroupe im ersten Semester 2003 ihren Konzerngewinn beinahe verdreifacht.

Anzeigenmarkt Trotz Umsatzeinbussen hat die PubliGroupe im ersten Semester 2003 ihren Konzerngewinn beinahe verdreifacht.
«In den USA scheint zwar das Schlimmste vorüber zu sein, doch sehen wir keine Anzeichen dafür, dass auch in der Schweiz der Aufschwung nächstes Jahr vor der Tür steht», sagte PubliGroupe-Generaldirektor Hans-Peter Rohner an der Pressekonferenz vom Montag. Deshalb gab er für seinen Konzern keine Entwarnung.
Im Gegenteil: Die nach wie vor rückläufige Pressewerbung schmälere die Ergebnisse von PubliPresse (Schweizer Markt) und Publicitas Promotion Network (internationale Märkte). «Diese beiden Divisionen sowie die Führungsebene des Konzerns müssen daher die strengen Kosteneinsparungsprogramme weiterführen», hielt Rohner fest (siehe Interview).
Kein Wunder, hatten doch die bisherigen Einsparungen nur eine leichte Bremswirkung gezeigt: Im ersten Halbjahr 2003 sank das Betriebsergebnis gegenüber derselben Periode im Vorjahr um weitere 17 Prozent – wegen der grössten Division PubliPresse, die allein 13 Prozent Umsatz verlor. Sie bekam die Sparmassnahmen besonders zu spüren: Von den 136 Mitarbeitenden, die seit Anfang Jahr die PubliGroupe verliessen, arbeiteten 104 bei der PubliPresse.
Dass PubliGroupe im ersten Semester dennoch ihr Konzernergebnis auf 32,5 Millionen Franken steigern und damit gegenüber der Vorjahresperiode beinahe verdreifachen konnte, hat drei Gründe: Der Konzern erzielte ein Finanzergebnis von 19,1 Millionen Franken, das um 193 Prozent über dem Vorjahreszeitraum liegt. Weiter fielen dieses Jahr hohe Aufwendungen und Abschreibungen im Zusammenhang mit der amerikanischen Onlinetochter Panoramic Communications weg, und schliesslich schloss PubliDirect (Telefonbücher) als einzige Division einmal mehr mit einem deutlichen Umsatzplus ab (+7%).
Keine Erholung im Printbereich
Auch im zweiten Halbjahr 2003 rechnet der Konzern mit einem positiven Resultat, aber auf tieferem Niveau. Es sei kein derart hoher Finanzerlös mehr zu erwarten, auch seien die meisten PubliDirect-Produkte in der ersten Jahreshälfte erschienen, und bei der Pressewerbung sei keine Erholung in Sicht, sagte Rohner. Für die Zukunft rechnet PubliGroupe selbst bei PubliDirect mit sinkenden Umsätzen, da auch in diesem Bereich die Rezessionsfolgen zeitlich versetzt spürbar werden.
«Selbst wenn die Krise strukturelle Veränderungen auf dem Werbemarkt nach sich ziehen sollte, kann ein grosser Teil des verlorenen Terrains dank des mit dem Wiederaufschwung einhergehenden Wachstumspotenzials wieder wettgemacht werden», zeigt sich PubliGroupe für 2004 zuversichtlich.
Einzig PubliDirect schloss das erste Halbjahr 2003 mit einem Umsatzplus ab.
Markus Knöpfli

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