SLK überarbeitet Grundsätze wegen Influencer-Marketing

Weil die jetzigen Grundsätze den Influencern Schlupflöcher bietet, will die Lauterkeitskommission die formulierten Regeln anpassen.

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Im Juli hatte die Lauterkeitskommission dagegen in ersten Urteilen zu Influencer-Werbung in der Schweiz überhaupt zwei Beschwerden des Konsumentenschutzes gutgeheissen. Snowboarder Iouri Podladtchikov und Mountainbikerin Jolanda Neff hätten auf der Plattform Instagram auf unlautere Weise Schleichwerbung betrieben.

Snowboarder Podladtchikov liess sich im Eingang eines Kleidergeschäftes ablichten. Radrennfahrerin Neff verbreitete einen Beitrag einer Kreditkartenfirma.

Das verhältnismässig junge Genre der werbenden Influencer stellt die Lauterkeitskommission vor Herausforderungen. Was ist unerlaubte Schleichwerbung, was korrekt deklariert, was bezahlte Werbung, was private Posts ohne werblichen Hintergrund?

Wie die SonntagsZeitung in ihrer aktuellen Ausgabe schreibt, wird die SLK nun tätig und passt kommende Woche die formulierten Grundsätze in mindestens einem Fall an. Diese waren bisher meist auf klassische redaktionelle Inhalte – Print und Fernsehen – ausgelegt. Die SLK fordert demnach eine klare Trennung von Information und Werbung. Konkret ist von «Trennung zwischen redaktioneller Information und kommerzieller Kommunikation» die Rede.

Solche Grundsätze sind wenig griffig, um Fälle in den Sozialen Medien zu beurteilen. Dort werden von Influencern keine eigentlichen redaktionellen Inhalte erstellt. Die formulierte Trennung sei zu eng gefasst, sagt SLK-Sprecher Thomas Meier, zur SonntagsZeitung. Der Begriff «redaktionelle Information» soll einer umfassenderen Formulierung wie «Inhalte» oder «Conent» weichen.

«Uns ist gleich, in welchem Medium ein Inhalt oder eine kommerzielle Kommunikation aufgeschaltet wird. Wir wollen einfach die Konsumenten davor schützen, in die Irre geführt zu werden», so Meier.

Dabei geht’s vor allem auch darum, ein jüngeres Publikum zu schützen. Soziale Medien  gehören für die Jungen zu den wichtigsten Informationquellen, Youtube- und Instagram-Stars sind Vorbilder, haben eine entsprechend grosse Macht. Hier will die SLK anknüpfen. Man wolle auch ein Bewusstsein für die Verantwortung der Influencer schaffen, sagt Meier.  

 

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